Beim 9:0-Abschlusssieg über Crimmitschau feiert der EHC seinen höchsten Saisonsieg

Marius Steinert bleibt der erste Scorerpunkt versagt

Gegen den ETC Crimmitschau gab es ein Schaulaufen auf ein Tor. Hier sucht sich EHC-Stürmer Mike Kompon eine Ecke aus. Foto: Heike Feiner

Pat Cortina ist ein Gentleman. Also bedankte er sich nach dem lockeren Saisonabschluss gegen Tabellenschlusslicht Crimmitschau bei deren Trainer Wayne Hynes für das faire Spiel. Für die abgeschlagenen Eispiraten (nur 35 Punkte), die nur wegen der Tölzer Insolvenz in der Liga bleiben, sei es schwer gewesen, »diszipliniert zu bleiben«. Schließlich hatte sich einiges an Frust angestaut. Weitere Verletzte hätte sich der EHC wenige Tage vor dem Auftakt der Playoffs nicht leisten können – auch wenn sich die Personallage langsam entspannt.

Von Jan Lüdeke

Beim 9:0 gegen Crimmitschau hatte neben den Langzeitverletzten Elvis Beslagic, Mark Heatley, Dylan Gyori und Joey Vollmer auch Markus Jocher kurzfristig wegen eines Pferdekusses passen müssen, den er sich am Freitag bei der 3:7-Niederlage in Freiburg (EHC-Tore: Wrigley, Jann, Rautert) zugezogen hatte. Manager Christian Winkler geht jedoch davon aus, dass in den Playoffs bis auf Beslagic alle Akteure wieder zur Verfügung stehen werden. Mit zum EHC-Tross sollen dann auch weiter Verteidiger Patrick Seifert und Angreifer Christian Wichert zählen. »Sollte in Augsburg nichts passieren, werden beide in der Endrunde bei uns spielen«, sagte Winkler.

Acht Tage blieben nach dem Kantersieg über Crimmitschau am Sonntag für Pat Cortina Zeit, um sein Team auf die anstehenden Aufgaben vorzubereiten. Von Mittwoch bis Freitag werden die Münchner ein Trainingslager in Cavalese (Südtirol) belegen. Dann wird der Kampf um die Plätze in die entscheidende Runde gehen. Ein Spieler bot sich bereits gegen Crimmitschau ganz besonders an: Martin Buchwieser. Dreimal netzte der 19-jährige Stürmer ein. Genauso oft wie er im bisherigen Saisonverlauf überhaupt erst getroffen hatte. Buchwieser durfte in Abwesenheit von Dylan Gyori (Muskelfaserriss) gemeinsam mit Austin Wycisk und David Wrigley angreifen.

Um Kräfte zu schonen, ließ Cortina auch auffällig oft die vierte Sturmreihe mit Benjamin Barz, Christian Wichert und Marius Steinert aufs Eis. Wichert dankte es mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 7:0. Und beinahe hätte sich Sekunden vor Ende der Partie auch Semi-Profi Marius Steinert in die Torschützenliste eintragen dürfen. So aber bleibt der 24-Jährige Student als einziger Feldspieler, der regelmäßig auf dem Spielberichtsbogen aufgeführt war, ohne einen einzigen Scorerpunkt in dieser Saison. Einen Treffer hätte ihm wohl jeder gegönnt, wie die Reaktion des Publikums nach der vergebenen Chance am Sonntag deutlich zeigte. In den Genuss häufiger Einsatzmöglichkeiten wird Steinert in den kommenden Wochen wohl nicht mehr kommen, wenn tatsächlich alle verletzten Akteure zurückkehren.

Die Pause von acht Tagen bis zum ersten Endrundenspiel sieht man beim EHC übrigens als Vorteil. »Es geht jetzt darum, an Feinheiten zu arbeiten, denn in den Playoffs geht es um Kleinigkeiten«, weiß Winkler. Einen Wunschgegner haben sich die EHC-Verantwortlichen noch nicht ausgeguckt. In den Pre-Playoffs werden in den Partien Freiburg-Riessersee und Schwenningen-Bremerhaven die ersten Gegner für die Ligabesten aus Bietigheim und eben München ausgespielt. Bremerhaven sollte es aber nach Winklers Wunsch nicht unbedingt sein. Der SC Riessersee aus Garmisch würde hingegen mindestens zwei Heimderbys und somit einen erhöhten Zuschauerandrang bedeuten. Dagegen hätte Winkler beileibe nichts einzuwenden.

Diese Woche hat der EHC erstmal spielfrei. Um die Zeit bis zu den Playoffs zu verkürzen, veranstaltet der EHC bei Sponsorpartner Möbel Höffner in München-Freiham am kommenden Samstag, 14. März, einen großen Kickoff-Event. Auf einer Superglide-Kunsteisfläche vor dem Eingang präsentiert sich ab 10.30 Uhr der EHC-Nachwuchs. Fans und Interessierte können dort selbst mit einer Messanlage ihre Schussqualitäten testen. Karten für die Playoff-Spiele des EHC, die am 17. März mit dem Viertelfinale beginnen, gibt es direkt daneben am Ticketcontainer. Im Lichthof des Möbelhauses wird das Team von Pat Cortina dann um 14.30 Uhr exklusiv das neue Playoff-Trikot präsentieren und anschließend bei einer Autogrammstunde den Fans für Fotos und Unterschriften zur Verfügung stehen.

Artikel vom 09.03.2009
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