Berufemesse an Fridtjof-Nansen-Realschule

Haidhausen · Mit »Speed« zum neuen Job

Susanne Kiesewetter von der Firma Becker und Sohn informiert die Schüler über die Ausbildung zum Maler und Lackierer, bei der ab kommendem Herbst erstmals das Fachabitur erworben werden kann.	 Foto: js

Susanne Kiesewetter von der Firma Becker und Sohn informiert die Schüler über die Ausbildung zum Maler und Lackierer, bei der ab kommendem Herbst erstmals das Fachabitur erworben werden kann. Foto: js

Haidhausen · Die Fridtjof-Nansen-Realschule in der Ernst-Reuter-Straße hat kürzlich für Schüler der neunten Klasse einen Berufsinformationstag veranstaltet. Rund 25 Firmen und Institutionen haben den Jugendlichen dort ihr Ausbildungsangebot vorgestellt. Erstmals auf dem Programm stand in diesem Jahr ein Speed-Dating, bei dem sich die Jungen und Mädchen über jeden der präsentierten Ausbildungsgänge kurz informieren konnten.

In der Turnhalle herrscht reges Treiben. In kleinen Grüppchen sitzen Schüler und Vertreter verschiedener Berufsgruppen auf Matten und Bänken zusammen. Drei Minuten haben die Jugendlichen Zeit, Fragen zum Arbeitsalltag der jeweiligen Tätigkeit, den Ausbildungswegen und den Aufstiegschancen zu sprechen. Dann ertönt der Pfiff aus der Trillerpfeife von Beratungslehrer Christian Lehnert, und die Schüler rücken zum nächsten Gesprächspartner weiter. »So kommen die Schüler automatisch mit jedem der vorgestellten Ausbildungsgänge in Berührung«, erklärte Lehnert.

Ausführliche Gespräche mit Auszubildenden und potenziellen künftigen Arbeitgebern konnten die Neuntklässler anschließend an Infoständen in der Aula führen. Über regen Zulauf, vor allem von Mädchen, konnte sich etwa Diana Strischek von der Kosmetikschule Norkauer freuen. »Ich war erstaunt, wie viele Mädchen heute zu uns gekommen sind«, sagte Strischek. Besonders die Möglichkeit, als Visagistin beim Fernsehen arbeiten zu können, ziehe viele junge Frauen an. Der Nachteil der Ausbildung: Reichtümer lassen sich in diesem Beruf nur selten verdienen. »Aber 1.300 Euro netto sind schon drin«, so Strischek.

Die Jungen hingegen lockten eher die technischen Berufe. »Mit dem Innenleben von Computern kenne ich mich schon jetzt gut aus«, sagte der 16-jährige Chris, der sich am Stand der Firma Computacenter über die Ausbildung zum Systemelektroniker informierte. »Das ist die richtige Voraussetzung«, bestätigte Florian Fischer, der in dem Betrieb derzeit eine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert. Wichtig sei im Informatikbereich allerdings auch Selbstständigkeit, da man sich früh spezialisieren und eigene Schwerpunkte setzen müsse. Belohnt werde das Engagement mit guten Aufstiegschancen.

Hervorragende Karrieremöglichkeiten versprach auch Kurt Hengsberger, der als Vorstandsvorsitzender der Steuerberaterkammer München und Chef des Prüfungsausschusses für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten warb. »Wir bieten als einzige die Möglichkeit, auch ohne Abitur und Studium einen akademischen Beruf auszuüben«, sagte er. Wer zehn Jahre als Steuerfachangestellter arbeite, könne anschließend die Prüfung zum Steuerberater ablegen. Trotz der guten Aufstiegschancen sei der Beruf bei den Jugendlichen jedoch nicht sehr gefragt. »Wir suchen händeringend nach Auszubildenden«, klagte Hengsberger. Über die Vielseitigkeit und die guten Verdienstmöglichkeiten werde viel zu wenig informiert.

Julia Stark

Artikel vom 25.02.2009
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