Gestaltung U-Bahnhof Münchner Freiheit: Kleine Chance für Stadtteilbeiträge

Schwabing · Licht- statt Stadtteil-Kunst

Ab März wird im U-Bahnhof Münchner Freiheit mit Ingo Maurers (kl. Foto) Licht- und Farbgestaltung begonnen. Allein durch Gelb und Blau, Edelstahldecken und Natursteinböden soll ein »klares Gesicht« entstehen.	 Foto: Ingo Maurer GmbH

Ab März wird im U-Bahnhof Münchner Freiheit mit Ingo Maurers (kl. Foto) Licht- und Farbgestaltung begonnen. Allein durch Gelb und Blau, Edelstahldecken und Natursteinböden soll ein »klares Gesicht« entstehen. Foto: Ingo Maurer GmbH

Schwabing · Künstler können an der Gestaltung des U-Bahnhofes Münchner Freiheit nicht mehr mitwirken. Denn im U-Bahnhof gibt es laut Bettina Hess von der Pressestelle der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Stadtwerke keine festen Ausstellungsflächen. Bezüglich des Bahnhof-Umbaus hatte ein Schwabinger Cartoonist, Grafiker und Architekt beim Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) beantragt, Wandtafeln zu errichten,

auf denen »Schwabinger aktuelle und alte Lebensweise« gezeigt werden solle, etwa die Simplicissimus-Ära oder »Schwabinger Krawalle« und 1968. Das Bürgergremium hat den Antrag an die MVG weitergeleitet, das Vorhaben hat in dieser Form aber keine Chance. Denn die künftige Gestaltung des Bahnsteig- und Sperrengeschosses steht fest: Licht- und Farbkonzept liegen in den Händen des Schwabinger Lichtdesigners Ingo Maurer.

Im Moment werden im U-Bahnhof gerade Natursteinbeläge gelegt, auf dem Bahnsteig sollen diese Arbeiten voraussichtlich im März fertig sein, im Sperrengeschoss im Juli. Zuvor wurden die beiden Plattformen auf dem Bahnsteig bereits um einige Zentimeter erhöht, um mobilitätseingeschränkten Fahrgästen künftig einen einfacheren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Mit Ingo Maurers Farbgestaltung wird im März mit gelben Wänden hinter den Gleisen begonnen, die hochglanzverspiegelte Edelstahldecke folgt im Mai. Die Verkleidung der blauen Stützen bleibt bestehen, sie wird nur in den angehobenen Deckenbereichen ergänzt und durch blaues Licht in den Deckenpaneelen hervorgehoben. Ein Einbautermin ist hier noch nicht bekannt. Ähnliches gilt für die quadratischen Lichtkassetten. Die gesamte Beleuchtung wird parallel zum Schließen der Spiegeldecke installiert.

Seit Mitte Januar wird von der MVG das Sperren- und Ladengeschoss modernisiert und umgebaut. Dabei erhalten die meisten Ladenflächen auch einen neuen Zuschnitt. Der südliche Bereich am Zugang zur Bahnsteigebene wird voraussichtlich als erster Teil des Sperren- und Ladengeschosses im Juni fertig gestellt sein. Dann können hier die ersten Geschäfte eröffnen. Im Herbst dieses Jahres sollen die Bauarbeiten dort komplett abgeschlossen sein. Der Bahnsteigbereich wird voraussichtlich bereits im Sommer fertig gestellt.

Durch die Bauarbeiten ändert sich am Samstag, 28. Februar, von zirka 9 bis 23 Uhr der Betriebsablauf: Die U-Bahnlinien U3 und U6 durchfahren die Station Münchner Freiheit tagsüber stadteinwärts ohne zu halten. Die MVG empfiehlt stadteinwärts reisenden Fahrgästen mit Fahrtziel Münchner Freiheit bis Giselastraße im Zug zu bleiben, um von dort zur Münchner Freiheit zurückzufahren oder zu Fuß zurückzugehen. Fahrgäste mit Fahrtziel in Richtung Fürstenried West oder Klinikum Großhadern, die sonst an der Münchner Freiheit zusteigen würden, können ebenfalls auf den U-Bahnhof Giselastraße ausweichen. Der Fahrplan beider Linien ändert sich nicht.

Künstler, die im U-Bahnhof ausstellen möchten, bleibt ein Fünkchen Hoffnung: Die Bahnhöfe sind zwar laut Hess »Verkehrsbauwerke und können daher nicht für künstlerische Zwecke genutzt werden«. Aber: »Künstlerische Beiträge sind in Ausnahmefällen nach intensiver Einzelfallprüfung in eng begrenztem Rahmen denkbar.«

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 24.02.2009
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