Neuer Förderverein an der Hauptschule Perlacher Straße

Giesing · Die »Perlentaucher«

(V. re.): Vorsitzender Henning Strunk, Schulleiter und stellv. Vorsitzender Wolfgang Miller sowie stellv. Vorsitzender Uwe MacGregor.  Foto: Hettich

(V. re.): Vorsitzender Henning Strunk, Schulleiter und stellv. Vorsitzender Wolfgang Miller sowie stellv. Vorsitzender Uwe MacGregor. Foto: Hettich

Giesing · Musik, Theater, Zirkus-Akrobatik, Tanz, Video und dazu viel Leckeres am üppigen Buffet – die Turnhalle der Hauptschule an der Perlacher Straße 114 mutierte am Freitag vergangener Woche zur Fest- und Feiermeile – und dies aus gutem Grund.

Denn bereits seit Sommer des vergangenen Jahres verfügt die traditionsreiche Lehreinrichtung mit »Perlentaucher e.V.« über einen Förderverein, dessen Leitung sich neben Pädagogen auch aus engagierten Eltern rekrutiert. Der Verein will jenen Projekten und Aktivitäten der Schule finanziell und organisatorisch unter die Arme greifen, für deren Durchführung die staatlichen Fördermittel nicht ausreichen. Durch den neuen Förderverein soll zudem die erfolgreiche Arbeit in den drei Ganztagesklassen unterstützt werden.

Vieles an Aktivitäten und Projekten konnte in der Rückschau auf die vergangenen Monate schon geschafft werden im ehrgeizigen Zusammenwirken von SchülerInnen, Lehrern und Elternschaft. Kein Wunder, dass man diese Errungenschaften auch einmal so richtig feiern wollte. Bevor es an das von den Schülerinnen und Schülern liebevoller Arbeit komponierte Buffet ging, verlieh Schulleiter Wolfgang Miller seiner Freude über eine Schule Ausdruck, »an der sehr viel Positives passiert«. Hier sollen nicht nur Noten- und Leistungsdruck, sondern auch das Fordern und Fördern der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt der pädagogischen Bestrebungen stehen. »Auf den Namen Perlentaucher sind wir gekommen, weil wir die oft wie bei einer Perle in der Muschel verborgenen Fähigkeiten unserer Schüler zum Vorschein bringen wollen«, so Miller. Dafür sei auch ein erhöhter Einsatz an (Finanz-) Mitteln notwendig.

Eine Vorzeigeschule

Inmitten des traditionellen Arbeiterviertels und Multi-Kulti-Standorts Obergiesing hat sich die Hauptschule an der Perlacher Straße einen hervorragenden Ruf als Heimstätte innovativen Lernens erworben. Darauf sind Wolfgang Miller und seine Mitstreiter zurecht stolz. So bietet die Schule nicht nur drei Ganztagesklassen, sie reichert diese Modelle der ganztägigen Betreuung auch durch kunst- und kulturpädagogische Angebote an. Früh hat man sich – auch mangels ausreichender staatlicher Mittelausstattung – um potente Partner für die eigenen Theater-, Zirkus- und Kunstprojekte bemüht und diese in der »Aktion Spielen in der Stadt« und im »Institut für angewandte kulturelle Bildung« auch gefunden. So hervorragend klappt diese Zusammenarbeit zwischenzeitlich, dass in den beiden vergangenen Jahren zwei bedeutende Bundespreise eingeheimst werden konnten. Mit dem neuen Förderverein »Perlentaucher« wurde jetzt ein weiterer Mosaikstein in das ambitionierte sozio-kulturelle Wirken an der Schule eingefügt. Damit soll die finanzielle Basis der Hauptschule in der Projektarbeit erweitert werden. »Wir wollen gerade auch Schüler aus finanziell schwachen Familien unterstützen, besonderes Lehrmaterial oder auch Computer für das Musikangebot anschaffen und tollen Projekten unter die Arme greifen«, so Miller. »Ein paar Tausend Euro an Spenden von örtlichen Firmen und Eltern haben wir bereits bekommen«, sagt der Schulleiter mit hoffnungsfrohem Blick in die Zukunft.

Was man an der Schule mit diesen erweiterten Mitteln alles schafft, ist beachtlich. Teile des Wirkens waren rechtzeitig zum Gründungsfest der »Perlentaucher« in Form einer eigenen, interessanten und von den Schülern konzipierten Themenausstellung im Schulfoyer zu bewundern: Technik-Projektwochen, während derer die Pennäler unter fachlicher Anleitung detaillierte Einblicke in die Welt der Motoren, Getriebe und Schaltungen erhielten und selbst kräftig zerlegen, zusammenbauen oder lackieren durften. Dadurch nahm beim ein oder anderen die berufliche Perspektive Kontur an.

Auch am 850. Stadtgeburtstag war die Schule an der Perlacher Straße auf unterschiedlichsten Themenfeldern beteiligt: Die Kids erkundeten die Herkunft von Giesinger Straßennamen, die Historie bedeutender Gebäude, erforschten die katastrophalen Auswirkungen der mittelalterlichen Pest in ihrer Stadt oder erkundeten den Alten Südfriedhof. So wurde Material gesichtet, bearbeitet und danach eine Woche lang interessierten Eltern, Bürgern und Mitschülern präsentiert.

Wer die Arbeit des Fördervereins unterstützen will, ist laut Schulleiter Miller »herzlich willkommen«. Möglich ist dies durch eine Mitgliedschaft nebst Jahresbeitrag von 24 Euro oder durch Spenden. Informationen gibt es bei der Schule unter Tel. 0 89 / 69 37 03 55. Ein Kontakt ist auch per E-Mail möglich an: perlentaucher@gmx. com.

Harald Hettich

Artikel vom 18.02.2009
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