Kulturreferent macht keine konkreten Zusagen für Feldmoching-Hasenbergl

Lerchenau · Nur sehr »kleine Schritte«

Hans-Georg Küppers (links), Kulturreferent der Stadt, stellte sich den Fragen, die unter anderen Klaus Mai, BA-Unterausschuss Kultur (Mitte) und Markus Auerbach, Vorsitzender des Bezirksausschusses 24, an ihn hatten. Foto: ko

Hans-Georg Küppers (links), Kulturreferent der Stadt, stellte sich den Fragen, die unter anderen Klaus Mai, BA-Unterausschuss Kultur (Mitte) und Markus Auerbach, Vorsitzender des Bezirksausschusses 24, an ihn hatten. Foto: ko

Lerchenau / Feldmoching / Hasenbergl · Für Martin Schreck ist mit dem Abriss des Wasserturms im vergangenen Jahr die »letzte Chance auf Kultur in der Lerchenau beerdigt worden«. Er hatte sich mit der »Initiative für den Wasserturm« und als Mitglied des Bürgervereins Lerchenau für den Erhalt des historischen Gebäudes stark gemacht. Jetzt ist er nicht der einzige, der fehlende Räume nicht nur in der Lerchenau, sondern im gesamten Stadtteil in Sachen Kultur bemängelt.

Bei einer Veranstaltung des SPD-Ortsvereins zum Thema »Kultur im Münchner Norden« am vergangenen Donnerstag fragten Parteimitglieder beim Kulturreferenten der Stadt, Hans-Georg Küppers, genauer nach. Zu Angaben über Räume für Kultur im geplanten Einkaufszentrum an der Blodig-/ Ecke Dülferstraße hielt sich Küppers bedeckt. Durch entsprechende Anträge des Bezirksausschusses 24 sei man »schon ein ganzes Stück weiter«, aber manchmal brauche es einen »verdammt langen Atem, um etwas zu erreichen«, sagte er beim Treffen in der Lerchenauer Straße. Küppers setzt auf »eine Politik der kleinen Schritte« und empfahl den Verantwortlichen, zweimal im Jahr die Vereine an einen Tisch zu bringen. Es sei nicht möglich, überall ein Bürgerhaus zu schaffen, daher sollte »im Kleinen« gemeinsam gestaltet werden, um Stadtgebiete einander näher zu bringen. »Wenn dann etwas Kleines existiert, muss das nicht unbedingt an der Blodigstraße sein, sondern immerhin noch so, dass es für alle örtlich erreichbar ist.«

Für Klaus Mai (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Kultur und Budget im Bezirksausschuss (BA) 24, Feldmoching-Hasenbergl, machen es unter anderem die vielen Grünflächen zwischen den Bereichen Feldmoching, Hasenbergl, Fasanerie und Lerchenau schwer, kulturell zusammenzurücken. Auch sei das Viertel »sehr heterogen«. Küppers, der aus dem Ruhrgebiet kommt, sieht darin kein Problem. Im Ruhrgebiet mit vielen eng beieinander liegenden Städten herrsche eine ähnliche Situation wie im Münchner Stadtbezirk 24 mit den Grünflächen. Laut Küppers fruchtet ein kultureller Zusammenschluss dann erst recht, »denn das kleinstädtische Kirchturmdenken hat uns nur geschadet«.

Für Mai hat die Stadt München, was Kulturräume betrifft, in Feldmoching-Hasenbergl eine »Bringschuld«. Das Viertel sei mit über 54.000 Einwohnern eines der größten in München, allein am Hasenbergl lebten rund 18.000 Menschen und »in Sachen Kultur ist da nichts«. Gerade kleinere Räume etwa für Ausstellungen würden fehlen. Denn der Bedarf sei da, »kulturell gibt es wahnsinnig viel, was im Verborgenen blüht«. Vielleicht besteht für die Bürger des Stadtviertels die Chance, künftig Räume an der Waldmeisterstraße zu nutzen. Das schlug Peter Bilan, Leiter einer Musikschule, beim SPD-Treffen vor. Im Moment sei dort nur die Musikschule beheimatet, der Rest des Hauses, früher Firmensitz der Rockinger GmbH für Anhängerkupplungen, stehe leer.

SPD-Stadtrat Reinhard Bauer fand die Idee »wunderbar«. Dieter Tesch, Vorsitzender des »Bürgervereins Lerchenau«, sieht ebenfalls eine Verpflichtung der Stadt, an der Schaffung von Kulturräumen im Viertel zumindest finanziell mitzuwirken. Unterstützung brauche man etwa bei der Miete. »Mit ein bisschen Willen der Stadt würde es dann durchaus Möglichkeiten geben«, sagt Tesch – doch das ist nichts Neues.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 17.02.2009
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