Östliche Landkreisgemeinden im Schulterschluss

Landkreis · Lärmschutz gefordert an der A99

Landkreis · Sie gilt als eine der meist befahrenen Autobahnen Europas: Tausende von Autos, Brummis und Motorrädern donnern täglich auf der A99 vorbei. Nun wollen die Gemeinden Putzbrunn, Grasbrunn und Hohenbrunn Lärmschutzmaßnahmen erzwingen. Auch andere Gemeinden im Münchner Osten wollen sich anschließen.

Zum wiederholten Male wurde das Thema in Bürgerversammlungen der drei Gemeinden vorgebracht, zuletzt im Oktober in Grasbrunn, als Max Walleitner einen Antrag auf eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung eingereicht hatte. Dieses Anliegen haben nicht nur Grasbrunn, sondern auch die Nachbargemeinden Hohenbrunn und Putzbrunn aufgegriffen: Sie wollen jetzt ein nächtliches Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde in der Zeit von 22.00 bis 6.00 Uhr durchsetzen. In allen drei Kommunen wurde ein Dringlichkeitsantrag der Hohenbrunner SPD genehmigt, auch Haar und Kirchheim werden aller Voraussicht nach mitziehen, die SPD Vaterstetten hat sich mit einem Dringlichkeitsantrag bereits angeschlossen.

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Federführend in der Sache ist Hohenbrunns Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU), dessen Gemeinde einen entsprechenden Antrag bereits im Oktober verabschiedet hatte. »Es wird als Sofortmaßnahme einen Lärmschutz geben. Es ist an der Autobahn ein ganz massives Problem, das dringend angegangen werden muss«, sagte er im Gespräch mit dem Südost-Kurier. Als kurzfristiges Ziel benennt das Gemeindeoberhaupt die Reduzierung des Verkehrs auf 80 Kilometer/ Stunde für Autos und auf 60 für Lastwagen in der genannten Zeit sowie auch tagsüber.

Er gibt sich zuversichtlich, dass schon bald in dem Abschnitt zwischen Haar und dem Brunnthal-Dreieck Tempo-80-Schilder aufgestellt werden oder die Geschwindigkeitsbegrenzung über das Leitsystem angezeigt wird: »Diese Maßnahme ist nahezu kostenlos und auch nicht schwer umzusetzen«. Ist der Antrag in allen weiteren Gemeinden, die mitziehen wollen, verabschiedet, wird er an die Autobahndirektion Süd geschickt. Auch die hiesigen Landtags- und Bundestagabgeordneten sollen eingebunden werden.

Schwere Unfälle

Mittel- bis langfristig wünscht sich Straßmair eine Entschärfung der Situation beim Brunnthal-Dreieck, wo die Fahrbahnen auf die A 995 und die A 99 abzweigen. Die Anbindung zu Letzterem erfolgt über zwei Fahrbahnen, die aus der insgesamt sechsspurigen Trasse ausscheren. Immer wieder kommt es dort zu schweren Unfällen, da die zwei Fahrbahnen den Autostrom kaum auffangen können und sich lange Rückstaus an der Hohenbrunner Schneise bilden.

Straßmair wünscht sich deswegen einen vierspurigen Ausbau, eine »Tunnellösung« – wie von Landkreis-Gemeinden an der Lindauer Autobahn favorisiert – hält er nicht für sinnvoll: »Unfälle in einem Tunnel sind immer eine Katastrophe, gerade auf dieser Autobahn, die Transitstrecke für viele Lastwagen auf dem Weg nach Süden ist«.

Ins gleiche Horn stößt auch Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD): »Lärmschutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, wir wollen die Situation ein für allemal entschärfen«. Sein Amtskollege aus Putzbrunn, Edwin Klostermeier (SPD), erklärte, dass es die letzten Lärm-Messungen im Jahr 2000 gegeben habe. Schon damals hatten die Putzbrunner und Hohenbrunner ein nächtliches Tempolimit gefordert, die Grenzwerte von 70 Dezibel tagsüber und 60 Dezibel nachts waren allerdings nicht erreicht worden.

»Mittlerweile ist das Verkehrsaufkommen aber spürbar gestiegen«. Besonders ungünstig sind Windrichtungen aus Südost: »Da rufen die Bürger bei uns an, ob wir nicht etwas unternehmen können«.

mst

Artikel vom 11.02.2009
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