Schwabing · Sensation für MTSV-Handballer

Schwabing · Als wahrer Handball-Krimi erwies sich das Spitzenspiel des Tabellenführers aus Milbertshofen gegen den ersten Verfolger, MTSV Schwabing, vergangenen Samstag. Nach 23 Jahren hatten die Schwabinger erstmals wieder die Chance, vor Milbertshofen zu stehen und die Tabellenspitze zu erobern. Und der Traum wurde wahr: Der MTSV Schwabing gewann mit 29:28 und ist nun erstmalig Tabellenführer in der Bezirksoberliga.

Eine absolut richtungweisende Partie – dementsprechend motiviert waren beide Mannschaften von der ersten Sekunde an. Der Gastgeber aus Milbertshofen erwischte den besseren Start, schnell ging die Truppe aus dem Münchner Norden in Führung und die Schwabinger versäumten es ihre Stärken im Spielaufbau auszuspielen. Erst beim Stand von 8:4 verstanden es die Spieler von Coach Baumann, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und kämpften sich in die Partie zurück.

Besonders die Abwehr stand zu diesem Zeitpunkt sehr sicher, so dass die Milbertshofener Angriffsbemühungen im Keim erstickt und technische Fehler provoziert wurden. Im Angriff lief besonders Andreas Mayer zur Höchstform auf, der aus der zweiten Reihe ein ums andere Mal erfolgreich abschloss und sein Team schließlich auch in Führung brachte. Daraufhin wurde er von Milbertshofen in Manndeckung genommen, aber die sich nun ergebenden größeren Lücken im Abwehrverbund wurden von seinen Team-Kollegen konsequent genutzt und eine Drei-Tore-Führung herausgespielt.

Kurz vor Ende der ersten Halbzeit mussten zwei Schwabinger Spieler allerdings eine Zeitstrafe absitzen und der Gastgeber nutzte diese Chance eiskalt, um bis zum Halbzeitpfiff auf 13:14 zu verkürzen. Die zweite Halbzeit begann ebenso intensiv wie die erste Hälfte. Besonders der Kampf- und Teamgeist des MTSV überzeugte und riss die zahlreichen Fans mit, die ihr Team lautstark anfeuerten. Als es plötzlich 28:28 stand, waren nur noch zwei Minuten zu spielen und Milbertshofen hatte die Chance in Führung zu gehen! Diese wurde jedoch nicht genutzt und so lagen alle Trümpfe bei den Spielern von Coach Baumann. Geduldig und druckvoll wurde durchgespielt, Rechtsaußen Philipp Link stieß zur Mitte und konnte nur regelwidrig am Torwurf gehindert werden. Die Schiedsrichter entschieden 30 Sekunden vor Schluss auf Siebenmeter! Rainer Dumbsky verwandelte mustergültig zum 29:28-Sieg.

Artikel vom 11.02.2009
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