Milbertshofen · Krimi ohne Happy End

Kein leichtes Durchkommen für Jan Zimmerschied gegen die Schwabinger Verteidigung. F.: dr

Milbertshofen · Ein Spitzenspiel der Bezirksoberliga stand am vergangenen Samstag auf dem Programm: Tabellenerster gegen den Tabellenzweiten. Der TSV Milbertshofen empfing den Verfolger MTSV Schwabing. Alles war vorbereitet: Zwei motivierte Mannschaften, ausverkaufte Gebrüder-Apfelbeck-Halle und eine fantastische Stimmung.

Doch das bessere Ende hatte der Gast aus Schwabing und übernahm mit dem 28:29-Erfolg die Tabellenspitze.

Den besseren Start in die Begegnung erwischten allerdings die Gastgeber. Schnell konnten sie sich mit drei Toren Vorsprung absetzen und kontrollierten das Geschehen. Auffällig viele Siebenmeter waren in den ersten Minuten zu sehen, was noch einmal die Bedeutung dieser Partie unterstrich. Bis zehn Minuten vor Ende der ersten Hälfte verteidigte Milbertshofen seine Führung, gab den Schwabingern keine Chance zu verkürzen. Dann öffneten sich immer mehr Lücken in der Verteidigung der Gastgeber, und der MTSV konnte ausgleichen. Die mitgereisten Fans waren total aus dem Häuschen. Der TSV, unbeeindruckt von dieser Euphorie der Schwabinger Fans und der Aufholjagd der Gäste, erkämpfte sich die Führung zurück. Doch die Gäste zeigten sehr guten Handball und sicherten sich vor der Pause erneut die Führung zum 13:14-Halbzeitstand.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wechselte TSV-Trainer Eric von Niessen dann den Torhüter aus. Valentin Döring kam für Hans Schmidbauer in die Begegnung. Döring fügte sich gut in die Mannschaft ein und half ihr, eine zweiminütige Unterzahlsituation sicher zu überbrücken. Im Anschluss erhöhten die Schwabinger wieder den Druck und gingen erneut in Führung. Ab diesem Zeitpunkt war es ein ständiges Hin und Her. Beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch und gaben keinen Ball verloren. Für die letzten zehn Minuten kam Torwart-Routinier Hans Schmidbauer wieder zurück ins Spiel und parierte gleich einen Siebenmeter. Die Emotionen drohten überhand zu nehmen auf dem Spielfeld, doch die Schiedsrichter behielten die Begegnung unter Kontrolle. Auch Eric von Niessen lobte: »Die Schiedsrichter haben eine sehr gute Arbeit gemacht.«

Am Ende war es dann ein reiner Handballkrimi. Erst erkämpfte sich der Gastgeber den Ausgleich, dann hatte der TSV die Chance auf den Sieg, und dann verloren sie mit einem Tor Unterschied 28:29. Die Stimmungen in der Halle im Münchner Norden konnte nach der Begegnung natürlich nicht gegensätzlicher sein. Die Schwabinger Fans feierten ihre Mannschaft lautstark mit »Auswärtssieg«-Sprechchören, und die Milbertshofener Fans und Spieler konnten es nicht fassen.

Dementsprechend die Reaktion des TSV-Trainers Eric von Niessen nach der Partie: »Wir haben heute die Chancen nicht genutzt und teilweise auch Pech gehabt. Nun sind wir in der Tabelle hinter den Schwabingern. Wir müssen jetzt jede Partie gewinnen und auf Fehler der Schwabinger hoffen«. Das nächste Heimspiel findet am 28. Februar um 19.30 Uhr in der Gebrüder-Apfelbeck-Halle gegen den ESV Traunstein statt. dr

Artikel vom 10.02.2009
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