Neubau einer Turnhalle und Kita: BA 5 kämpft für mehr Freiflächen

Haidhausen · Zu wenig Grün pro Kind?

In der Pause um 9.30 Uhr spielen die Kinder der Grundschule Fußball, 15 Minuten später bevölkern die Kinder der Sonderschule den Pausenhof, ab Mittag sind die Hortkinder im Hof – da bleibt wenig Platz für die Kindergartenkinder, meint der BA. F: ak

In der Pause um 9.30 Uhr spielen die Kinder der Grundschule Fußball, 15 Minuten später bevölkern die Kinder der Sonderschule den Pausenhof, ab Mittag sind die Hortkinder im Hof – da bleibt wenig Platz für die Kindergartenkinder, meint der BA. F: ak

Haidhausen · Keiner darf etwas sagen. Weder der zuständige Planer aus dem Schulreferat, noch die Einrichtungsleiterin des betroffenen Kindergartens. Dabei geht es doch eigentlich nur um den Bau einer Turnhalle und Kindertagesstätte. Kein Blatt vor den Mund nimmt dafür der Bezirksausschuss Haidhausen: Das Stadtteilparlament ist zwar froh darüber, dass auf dem Areal zwischen Einstein-, Schloß- und Kirchenstraße endlich die dringend benötigten Einrichtungen gebaut werden, aber der Standort und die Ausgestaltung missfallen dem BA 5.

Seit Jahren platzt die kleine, alte Turnhalle der dortigen Schule aus allen Nähten. Auch Plätze für Mittagsbetreuung und Hort fehlten. Um diesen Missstand wusste auch die Landeshauptstadt und kaufte 2003 das 1.100 Quadratmeter große Areal für 2,5 Millionen Euro von den Stadtwerken. »Doch seitdem ist nichts geschehen«, beschwert sich die BA-Chefin Adelheid Dietz-Will. Dass sich jetzt was tut, freut den BA zwar, »aber es werden wichtige Eckpunkte vernachlässigt«, so Dietz-Will und erklärt: »Der Kindergarten in der Kirchenstraße 17a wurde damals nur genehmigt, weil man in Aussicht stellte, dass eine Turnhalle gebaut würde, deren Dach als Spielfläche für den Kindergarten verwendet werden kann.« Davon ist nun aber nicht mehr die Rede, »denn der Kindergarten hat schon genügend Freifläche«, meint Martin Schiller vom Schulreferat. Schließlich könnte der Kindergarten Teile des Schulhofgeländes nutzen, so dass die notwendigen Freiflächen eingehalten würden.

Aber wieviel Freifläche braucht ein Kindergarten überhaupt? Sigfried Trautmannsberger, Leiter der Abteilung Neubau im Schulreferat erklärt: »Das Wohl des Kindes muss gewährleistet sein. Eine gesetzlich definierte Normgröße gibt es jedoch nicht. Jeder Einzelfall wird geprüft, da in innerstädtischen Gebieten Freiflächen Mangelware sind.« Schön und gut, meint der BA, aber die Kindergartenkinder könnten den Schulhof eigentlich gar nicht nutzen, da er ohnehin schon »proppenvoll« sei. Der Schulhof wird nämlich bereits von der Grund- und Sonderschule sowie dem Hort genutzt.

Momentan liegt die Bauvoranfrage bei der Lokalbaukommission und es werde geprüft, »ob es vom Baurecht her Bedenken gibt«, sagt Schiller. Geplant ist der Abriss des bestehenden Rückgebäudes parallel zum denkmalgeschützten SWM-Gebäude an der Einsteinstraße. Dort soll die Turnhalle gebaut werden.

Zufriedengeben will man sich im BA mit dieser Aussage aber noch nicht. Dietz-Will: »Wir werden die Freiflächen-Frage genau prüfen und weitere Schritte in der nächsten BA-Sitzung diskutieren.« Andrea Koller

Artikel vom 10.02.2009
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