Gegen Garmisch winkt der neunte Heimsieg in Folge und die nächste Traumkulisse

Hedes untypisches Tor für das Selbstvertrauen

Musste zwei Minuten vor Ende des Spiels bei beim Stande 2:2 auf die Strafbank: Kapitän Chris Bahen mit der Nummer 8.   	Foto: Heike Feiner

Musste zwei Minuten vor Ende des Spiels bei beim Stande 2:2 auf die Strafbank: Kapitän Chris Bahen mit der Nummer 8. Foto: Heike Feiner

Nach dem Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings tanzte EHC-Verteidiger Markus Jocher zum dritten Mal in Folge seinen Schuhplattler vor der Nordkurve. Das tut Jocher mittlerweile immer nach Heimsiegen. Also können die EHC-Anhänger bei der imposanten Heimstärke ihres Klubs auf weitere Aufführungen des »Sheriffs« hoffen. Acht Partien in Folge hat der EHC in der Olympia-Eishalle für sich entscheiden können.

Von Jan Lüdeke

Gegen Schwenningen schien in Abwesenheit von Chefcoach Pat Cortina, der mit der ungarischen Nationalmannschaft in Sachen Olympia-Qualifikation unterwegs war, ein Sieg eigentlich schon aussichtslos. Zwei Minuten und vier Sekunden vor Ende des Spiels musste Kapitän Chris Bahen beim Stande von 2:2 auf die Strafbank. In derartigen Situationen ist freilich Routine gefragt. Die schickten Christian Winkler und Cortina-Vertreter Peppi Heiß in Person von Niklas Hede aufs Eis.

Dem Deutsch-Schweden gelang der nicht für möglich gehaltene Siegtreffer in Unterzahl. Es war ein Tor, das man getrost als Weltklasse bezeichnen kann. Technisch und läuferisch perfekt, wie man Hede kennt, brachte er den Puck ins gegnerische Drittel und schlenzte ihn dann in den Torwinkel. Da musste der Torschütze selbst schmunzeln: »Das war eigentlich untypisch für mich. Es war auch ein bisschen Glück dabei.«

Weiter wollte der 40-Jährige allerdings nicht über sein Tor sprechen. »Der Sieg war wichtig. Nicht so sehr wegen der Punkte, sondern für die Mannschaft. Wir haben Charakter gezeigt«, zeigte sich der Angreifer als Teamplayer. Es sei wichtig gewesen, gegen Schwenningen keine vierte Niederlage im vierten Aufeinandertreffen der laufenden Saison zu kassieren. Durch den 4:2-Sieg – Dylan Gyori hatte noch ein Empty-Net-Tor erzielt – dürfte das ohnehin schon große Selbstvertrauen beim EHC noch weiter gestiegen sein.

Für Manager Christian Winkler war der Erfolg sowieso ein Ergebnis des zuletzt gewonnen Selbstvertrauens: »Wir haben zwar nicht das schönste Eishockey gespielt, aber wir haben 60 Minuten lang gekämpft und immer an den Sieg geglaubt.« Ungewöhnlich für Winkler: nach der Partie hob er einzelne Spieler heraus. Die Verteidiger Markus Jocher und Kevin Lavallee hätten »einen Riesenjob« gemacht, obwohl gerade Lavallee in den vergangenen Wochen nicht die erwünschte Eiszeit erhalten hatte.

Ein ganz besonderes Lob gab es auch für Sebastian Elwing, der nach der Verletzung von Joey Vollmer momentan die unumstrittene Nummer eins ist. »Sebastian war in kritischen Situationen herausragend«, so Winkler. Eigentlich konnte Elwing auch nur gut halten, schließlich standen in Winkler und Heiß zwei ehemalige Goalies an der Bande. Und die zeigten, »dass auch zwei Torhüter offensiv spielen lassen können«, scherzte Winkler.

Sein Interims-Nebenmann Peppi Heiß habe »einfach nur Spaß« gehabt. Die Torhüterlegende musste allerdings zugeben, dass er sich an die Rolle an der Bande hatte gewöhnen müssen. Gewöhnlich arbeitet Heiß im Training nur mit den EHC-Keepern, »da musste ich erstmal sehen, wie die anderen Jungs sich im Spiel verhalten«. Im Vergleich zu Pat Cortina wirkte Heiß deutlich ruhiger. »Ich denke, jeder hat seinen eigenen Stil. Vielleicht war das heute meiner, aber das weiß ich noch nicht.«

Im nächsten Heimspiel (Sonntag, 18.30 Uhr) wird allerdings wieder Cortina an der Bande stehen. Auch wenn Christian Winkler betont, das Derby gegen Garmisch werde »eine harte Nuss«, zweifelt kaum einer daran, dass der EHC seinen neunten Heimsieg in Serie feiern wird. Denn dann steht der nächste Sturm auf die Nordkurve an. Nach dem Rekordspiel gegen Bad Tölz winkt also wieder eine Traumkulisse in München.

Artikel vom 10.02.2009
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