Oberhaching · Kochlöffel geschwungen

Ein eingespieltes Team schwingt den Kochlöffel: v. l. Tatjana Wagner, Johanna Huber, Benedikt Wagner und Patricia Schlenk freuen sich über ein tolles Ergebnis beim Kochwettbewerb. Foto: hol

Oberhaching · »Wir hatten unser Menü zwar mehrmals geprobt und unseren Mitschülern vorgesetzt, aber im Wettbewerb in einer fremden Küche ist es doch noch mal richtig spannend«, meinte Tatjana Wagner, vom Team des »mathe macchiato« im Oberhachinger Gymnasium.

Erstmals nahmen vier Schüler des Teams bei dem Bundeswettbewerb »Erdgaspokal der Schülerköche« teil und zauberten ein dreigängiges Menü vor einer hochkarätigen Jury. Gegner am Herd war ein Team der Hauptschule Situlistraße, wo der Wettbewerb auch ausgetragen wurde. »Die anderen Schüler waren sehr nett und hilfsbereit, aber der Prüfer war richtig streng«, berichtete Johanna Huber.

Schon im Herbst hatten sich Tatjana Wagner, Johanna Huber und Patricia Schlenk aus der 9. Jahrgangsstufe und Benedikt Wagner aus der 7. Klasse ihr köstliches Menü überlegt. Unter dem Motto »Normal ist uns nicht genug« boten sie »Kompositionen aus dem Gleißental«. Begleitet von den Kompositionen berühmter Musiker wie Vivaldis »Vier Jahreszeiten« sowie Mozarts »Kleiner Nachtmusik« gab es als Vorspeise Zucchini-Möhren-Rösti mit Ingwer-Dip, als Hauptgericht Winterhähnchen mit Frühlingsfüllung, dazu Sommergemüse und Herbstidee, und als Dessert Tarte au Chocolat auf Blaubeerspiegel mit Chilinote.

Bewertet wurden von der Jury nicht nur die Gerichte, sondern auch die gelungene Dekoration, um die sich Benedikt Wagner aufmerksam gekümmert hatte. Mit 98 Punkten machte das Team des »mathe macchiato« das Rennen, knapp gefolgt von den Gastgebern der Hauptschule. »Es bleibt aber spannend, da nun weitere Ausscheidungen folgen«, berichtete Lehrerin und Betreuerin des Teams Inge Bongart.

Die Schüler sind seit Beginn ihrer Schulzeit am Gymnasium im »mathe macchiato« aktiv und verbringen viel Zeit beim Schnippeln und Köcheln für die Mitschüler.

»Wir sind einzigartig in Bayern, da wir ein eingetragener Verein sind und der Vorstand aus Schülern besteht«, erklärte Bongart.

So lernen die jungen Leute nicht nur die Arbeit in der Küche kennen, sondern sammeln erste Erfahrungen wie eine Firma geführt werden muss, von der Buchführung zu Haushaltsplanung und Personaleinsatz. »Es ist wirklich ganz toll für alles mit verantwortlich zu sein und zu erleben, wie man ein Geschäft führt«, strahlte Tatjana Wagner.

Von 2004 bis zur Eröffnung der Mensa im Mai 2008 kümmerten sich die Schüler mit Hilfe eines Kochs und der ehrenamtlichen Mitarbeit einiger Eltern, dass ihre Mitschüler an vier Tagen in der Woche mittags eine warme Mahlzeit bekamen. Dabei konnte man sogar zwischen zwei Gerichten auswählen.

Nun hat die Mensa ihren Betrieb aufgenommen, doch das »mathe macchiato« sorgt noch für »gesunde Snacks«, wie bunte Obstteller, überbackene Ciabatta oder Gemüse mit leckeren Dips. Und am Freitag, wenn die Mensa Ruhetag hat, wird noch immer üppig aufgekocht. »Der Wettbewerb ist für die Kinder eine tolle Möglichkeit ihr Können zu zeigen«, freute sich Bongart.

hol

Artikel vom 04.02.2009
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