Die Playoff-Generalprobe gegen Bietigheim wird vergeigt – und gelingt doch

Peppi, mach den EHC heiß!

Beim SC Bietigheim ging es ordentlich zur Sache. Hier nehmen die Schwaben Martin Buchwieser in Zange.	   Foto: Heike Feiner

Beim SC Bietigheim ging es ordentlich zur Sache. Hier nehmen die Schwaben Martin Buchwieser in Zange. Foto: Heike Feiner

Pat Cortina bekommt momentan die simulierte Playoff-Situation, die er sich bei noch neun ausstehenden Spielen in der regulären Saison wünscht. Nach dem 3:1-Erfolg über die Heilbronner Falken sagte Cortina, der Gegner spiele »Playoff-Hockey«. Heilbronn sei ein Team, auf das er in der ersten Runde der Endrunde nicht treffen wolle. Am Sonntag folgte für den EHC die Generalprobe beim Tabellenzweiten Bietigheim Steelers. Und trotz der 2:3-Niederlage wurde diese nicht vergeigt – die positiven Eindrücke überwiegen.

Von Jan Lüdeke

In beiden Partien konnte der EHC mit sieben Verteidigern und durch die Comebacks von Niklas Hede sowie Neville Rautert mit zwölf Angreifen, sprich mit vier vollen Sturmreihen, zu Werke gehen. Die Münchner boten daher Power-Eishockey über 60 Minuten. Konditionell scheint Cortinas Team Ligaspitze. Gerade auch im letzten Drittel bei den Steelers dominierte der EHC seinen Gegner, es gelang jedoch nicht, den gegnerischen Goalie Sinisa Martinovic zu überwinden. EHC-Schlussmann Sebastian Elwing hingegen musste kurz vor Schluss hinter sich greifen, während Kapitän Chris Bahen auf der Strafbank saß.

Austin Wycisk holte sich gegen Heilbronn mit zwei Treffern das nötige Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben. In der Topsturmreihe mit Dylan Gyori und David Wrigley ist Wycisk sonst eher für zielgenaue Vorlagen zuständig. So verwunderte es auch nicht, dass er beim dritten Tor durch Wrigley assistierte. Aber nicht nur die Topreihe überzeugte gegen Heilbronn. Pat Cortina freute sich, dass »jeder Spieler alles für den Sieg getan« habe.

Beeindruckend vor allem die Leistung von Neville Rautert und Benjamin Barz. Beide Stürmer waren zuletzt nach Gehirnerschütterungen mehrere Wochen ausgefallen. Barz hatte sich in den letzten Spielen bereits immer weiter an die alte Form zurückgekämpft. Rautert feierte am vergangenen Freitag sein Comeback und fiel besonders durch sein hartes Spiel auf. Wie auch Barz scheute Rautert keinen Bandencheck. »Wenn ich spiele, habe ich keine Angst«, so Rauterts trockene Erklärung, »dann denke ich nicht dran, dass es wehtun kann.«

In der vergangenen Saison stürmte Rautert zumeist an der Seit von Mike Kompon in einer der Topsturmreihen, bekam deutlich mehr Eiszeit als in der laufenden Spielzeit. Für den Deutsch-Kanadier kein Problem. Man könne das jetzige Team nicht mit dem der Vorsaison vergleichen. »Ich spiele lieber um den Titel mit und verzichte dafür auf Eiszeit. Es ist einfach alles besser als letztes Jahr.« Rautert meint damit den sportlichen Erfolg, die Qualität der Mitspieler und auch den Zusammenhalt des Teams.

Was das Team betrifft, wird Coach Cortina übrigens immer forscher. Gegen Heilbronn ließ der Italo-Kanadier auch mal die jungen Stürmer Martin Buchwieser und Christian Wichert in Unterzahl ran – und die machten ihre Sache gut. Es ist beim EHC momentan einfach so wie Rautert betont: »Jeder ist für jeden da.« So auch im Tor. Joey Vollmer musste nach dem ersten Drittel gegen Heilbronn wegen einer Verletzung an den Adduktoren vom Eis, Sebastian Elwing ersetzte ihn nahtlos. Jetzt bekommen Vollmer und Elwing aber neue Konkurrenz. Um aufgrund der Verletzung von Vollmer kein Risiko einzugehen, verpflichtete der EHC Patrick Ashton vom EHC Klostersee fest. Außerdem wurde Ex-Torhüter Dennis Hipke für den Rest der Saison lizenziert.

Ashton trainierte in den vergangenen Wochen bereits beim EHC unter Peppi Heiß. Der Teilzeit-Torwarttrainer wird beim nächsten Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings (Freitag, 20 Uhr) als Cheftrainer fungieren, weil Pat Cortina im Rahmen der WM-Qualifikation bei der ungarischen Nationalmannschaft weilt. Und Manager Christian Winkler besitzt keine Trainerlizenz. Gegen Schwenningen also heißt es: Peppi, mach den EHC heiß!

Artikel vom 03.02.2009
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