Mammutprojekte warten auf den Grünwalder Gemeinderat

Grünwald · Viel vor in 2009

Eine Machbarkeitsstudie wird demnächst zeigen, ob nach der Brücke ein Tunnel durch die Gemeinde führen wird. Bürgermeister Jan Neusiedl und Dr. Joachim Dressler vom zuständigen Ingenieurbüro sind  zuversichtlich. Foto: Schunk

Eine Machbarkeitsstudie wird demnächst zeigen, ob nach der Brücke ein Tunnel durch die Gemeinde führen wird. Bürgermeister Jan Neusiedl und Dr. Joachim Dressler vom zuständigen Ingenieurbüro sind zuversichtlich. Foto: Schunk

Grünwald · Das Jahr 2009 wird ein wichtiges sein für die Entwicklung der Gemeinde Grünwald. Für viele bedeutende Projekte, die die Gemeinde auf die nächsten Jahrzehnte prägen werden, wird in diesem Jahr der Startschuss gegeben beziehungsweise muss der Gemeinderat mit seinen Entscheidungen die Weichen stellen.

Bürgermeister Jan Neusiedl hat für die Harlachinger Rundschau die wichtigsten Punkte zusammen gefasst. Mit dem Kauf des Oberhachinger Geothermie-Projekts im Herbst letzten Jahres habe die Gemeinde einen wichtigen Schritt in Richtung Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen getan. Derzeit wird alles für die erste Probebohrung vorbereitet, erklärt der Grünwalder Rat-hauschef. Erwartet wird als Ergebnis der Bohrung in rund 3600 Meter Tiefe zirka 120 Grad warmes Wasser mit einer Schüttung von etwa 100 Litern pro Sekunde. Sollten die Werte eintreffen wie geplant, wird der Gemeinderat darüber entscheiden müssen, ob die Geothermie Grünwald neben umweltfreundlicher Heizungswärme auch Strom erzeugen wird. Geht alles wie geplant, sollen bereits die ersten Wärmelieferungen 2010/2011 erfolgen. Einer Umfrage der Gemeinde zu Folge, möchte die Mehrheit der Bürger jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt an die Geothermie angeschlossen werden. Nicht erst die aktuellen Vorkommnisse mit den verzögerten Gaslieferungen aus Russland würden zeigen, wie wichtig es sei, energiepolitisch jetzt umzudenken, betont das Gemeindeoberhaupt.

Entschieden ist ebenfalls, dass die Gemeinde Grünwald ein staatliches, dreizügiges Gymnasium bauen wird. Die Zusagen zu diesem Projekt liegen sowohl vom Kultus- wie vom Finanzministerium vor. Mit dem Landkreis wird dazu eine Zweckvereinbarung gegründet, in der die Regelung der Finanzen festgehalten wird. Derzeit läuft eine Standortuntersuchung. In der Diskussion ist dabei vor allem der Grünwalder Freizeitpark, da die Schule über die Südliche Münchner Straße erschlossen werden könnte. Positiv an diesem Standort wären auch die Synergieeffekte, denn die Schule könnte die bestehenden Sportflächen mitnutzen. Allerdings, so betont Neusiedl, wolle man den Freizeitwert des Parks nicht schmälern. Sobald die Studie abgeschlossen sein wird, werde sie dem Gemeinderat vorgelegt, der dann darüber entscheiden müsse. Der Bürgermeister ist optimistisch, dass noch in diesem Jahr die richtungsweisenden Entscheidungen getroffen werden. Dann werde das Projekt den Vorschriften entsprechend europaweit ausgeschrieben, so dass man von einem konkreten Termin des Baubeginns noch nicht sprechen könne.

Ein weiteres Mammutprojekt, das die Gemeinde in diesem Jahr vorantreiben will, ist die Untertunnelung der Gemeinde. Derzeit läuft die Machbarkeitsstudie, die Vorschläge zur Trassenführung machen soll, ebenso wie einen Kostenrahmen festlegen. Außerdem läuft eine Auswertung einer Studie, die der renommierte Verkehrsgutachter Professor Harald Kurzak geleitet hat. Bevor man keine gesicherten Zahlen habe, könne man nicht sagen, ob der Tunnel Sinn mache, so Jan Neusiedl. Der Bürgermeister ist allerdings sicher, dass ein Großteil des Verkehrschaos durch die vielen Pendler verursacht wird, die durch Grünwald nach München und ins Oberland zurückfahren. Besonders freut Jan Neusiedl die Realisierung des Hauses der Begegnung, einem Mehrgenerationenprojekt, das in der Tobrukstraße auf einem rund 17.000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet werden soll. Unter anderem werden Vereine wie der VdK untergebracht, es werden aber auch preisgünstige Wohnungen darin erstellt. Auch hier wird eine europaweite Ausschreibung nötig sein, erläutert der Gemeindechef.

Aber nicht nur gearbeitet wird im Grünwalder Gemeinderat sondern bald auch gefeiert und das mit allen Bürgern zusammen. »Wir haben den Bürgern damals versprochen, dass wir ein Fest feiern, wenn wir die Rodungsinsel als Naherholung erhalten können«, erinnert der Bürgermeister. Dies sei nun geschafft, das einzige Problem sei es jetzt, ein freies Sommerwochenende zu finden, gesteht Jan Neusiedl schmunzelnd.

hw

Artikel vom 21.01.2009
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