BA will sich für Seniorenprojekt einsetzen

Giesing/Harlaching · Wohnanlage umstritten

Offensichtlich bauliche Konkurrenten – der Bezirk Oberbayern als Träger der Heckscher-Klinik will verhindern, dass direkt gegenüber neben Wohnungen und zentraler Stadtteilbibliothek auch das Modell Seniorenwohnen eine Heimat bekommt. Foto: Hettich

Offensichtlich bauliche Konkurrenten – der Bezirk Oberbayern als Träger der Heckscher-Klinik will verhindern, dass direkt gegenüber neben Wohnungen und zentraler Stadtteilbibliothek auch das Modell Seniorenwohnen eine Heimat bekommt. Foto: Hettich

Giesing/Harlaching · Richtige Freunde werden der Bezirksausschuss und der Bezirk Oberbayern wohl in absehbarer Zeit nicht. Grund für das vonseiten des BA aktuell gepflegte Unverständnis in Richtung Bezirk ist der Vorwurf des Stadtteilgremiums, der Bezirk als Träger der Heckscher-Klinik habe ein gegenüber geplantes Seniorenwohnprojekt an der Deisenhofener Straße zu Fall gebracht.

Denn dem Bezirk Oberbayern war die Höhe des neuen Wohnanwesens plus Stadtteilbücherei und auf oberster Etage geplanter Seniorenwohnungen auf dem Flächengrundstück an der Ecke Herzogstand-/Deisenhofener Straße ganz offensichtlich zu hoch und damit ein Planungsdorn im Auge. Per deutlichem Einspruch hatte er in der Folge die Planungen vis-a-vis der Heckscher-Klinik in puncto Seniorenwohnen durchkreuzt. Ein Fakt, der im Bezirksausschuss jetzt tiefe Empörung hervorrief. Besonders echauffierten sich die Stadtteilpolitiker dabei über die »fehlende Dankbarkeit des Bezirks«. Damit hoben die BA-Politiker um den Bezirksausschuss-Vorsitzenden Horst Walter besonders auf den Umstand ab, dass seinerzeit erst eine dezidierte Positivaussage des Stadtteilgremiums – gegen den erklärten Willen breiter Bevölkerungsteile – den Weg für den Bau der Heckscher-Klinik geebnet hatte. »Wir haben uns auf Bürgerversammlungen und in BA-Sitzungen damals gerade vonseiten der Anwohner viel anhören müssen und sind für unsere Pro-Klinik-Haltung stark angegriffen worden«, so Walter empört.

Fassungslos war man deshalb im BA, dass im aktuellen Bauvorbescheid der Lokalbaukommission im Planungsreferat nun das Seniorenwohnen nach Bezirksintervention gestrichen wurde. Im BA freilich gab man sich während der jüngsten Sitzung kämpferisch – und das Projekt Seniorenwohnen noch nicht auf. Baldmöglichst will der BA deshalb Vertreter des Bezirks Oberbayern, der seitens der Kommune projektsteuernden Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) der städtischen Referate zu einem »Runden Tisch« in der Problemfrage zusammenführen.

Stimmen im BA Gute Chancen für eine Realisierung des Runden Tisches und einer möglichen Rettung des Seniorenprojektes mochte FDP-Mandatar Holger Schmidt erkennen. »Noch befindet sich dieses Projekt erst im Vorbescheids- und noch nicht im Genehmigungsstadium«, so der Liberale optimistisch. Schmidt kann sich vorstellen, dem Bezirk ein Umdenken auch schmackhaft zu machen, indem man einen Höhenausgleich aufseiten der Heckscher-Klinik anbiete. Allerdings drückte gerade die in der BA-Sitzung anwesende SPD-Stadträtin Brigitte Meier in drastischen Worten ihr Unverständnis über die aktuelle Haltung des Bezirks Oberbayern aus. »Wir haben das Projekt Klinik damals durchgedrückt, dem Bezirk den Arsch gerettet und zum Dank fällt uns dieser jetzt in den Rücken«! Eine Zusammenfassung, die beispielhaft stand für diverse ähnliche Meinungsäußerungen im Stadtteilgremium.

So zeigten sich etwa die beiden SPD-BA-Mitglieder Ender Beyhan-Bilgin und Carmen Muck schlicht »empört und enttäuscht« über die Haltung des Bezirks. Kopfschüttelnd und in die gleiche Kerbe schlagend ergänzte CSU-Fraktionssprecher Thomas Krieger: »Wir sind für unsere Verteidigung des Bezirks-Krankenhausprojekts heftigst angegangen worden vonseiten der Bevölkerung – und jetzt das«! Doch der Bezirksausschuss zeigte sich kämpferisch. In einer immer älteren Gesellschaft, so der Tenor im Gremium, könne auf das Seniorenwohnen nicht verzichten werden.

H. Hettich

Artikel vom 21.01.2009
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