Sauerlacher Künstlerin, Elisabeth Kröll, stellt aus

Grünwald · »Faust Visionen« zu bewundern

Elisabeth Krölls »Faust Visionen« sind nicht nur Hinweise auf unterschiedliche Szenen aus Goethes Werk, sondern entführen in die eigenen Tiefen. Foto: hol

Elisabeth Krölls »Faust Visionen« sind nicht nur Hinweise auf unterschiedliche Szenen aus Goethes Werk, sondern entführen in die eigenen Tiefen. Foto: hol

Grünwald · »Vielen ist Goethes Faust als Schullektüre in Erinnerung«, meinte Margit Landesberger, Leiterin der Grünwalder VHS, zur Eröffnung der Ausstellung »Faust Visionen« der Künstlerin Elisabeth Kröll im Bürgerhaus Römerschanz in der Dr. Max-Straße 1.

Doch es lohnt ein erneuter, reifer Blick auf das Meisterwerk, wie auch die Bilder der Sauerlacher Künstlerin beweisen. Mit großem zeichnerischem Können entführt Kröll mit Kompositionen von Pastellkreide und Kohle, Graphit und Gouache ebenso wie mit Öl, Tusche und Aquarelltechniken in die mystische Welt des großen Schriftstellers, und berührt damit archetypische Merkmale der menschlichen Psyche. Im freien Spiel der Phantasie entsteht ein ganzer Kosmos paralleler Bildwelten, die ständig im Wandel sind. Konkretes löst sich auf, wird zur Vision, die den Betrachter in die eigene Tiefe führt. Die gebürtige Westfalin hat an der Düsseldorfer Kunstakademie unter anderem bei K.O. Götz und Joseph Beuys studiert. Bis zu ihrem Umzug 1987 nach Sauerlach war sie Vorstandsmitglied im Kunstverein Gütersloh und blickt auf zahlreiche Ausstellungen zurück, unter anderem im Theatermuseum München, im Goethe-Museum Düsseldorf, im Goethe-Institut in Beirut und Tripolis oder im Kunstverein in Starnberg.

Die Faszination für Faust begleitet sie schon seit 20 Jahren, wobei die 12101 Verse des Werks nach Krölls Worten als »Katalysator« dienen, der Anregungen zur eigenen Schaffenskraft gibt. Andere Themen der Künstlerin waren »Mozart und Salieri«, oder »Orpheus« wie auch Passionsbilder zum Kreuzweg. Schriftsteller Manfred Ach, der zur Ausstellungseröffnung ins Werk Elisabeth Krölls einführte, betonte, dass »hinter dem Aha-Erlebnis des beflissenen Germanisten sich ein unbekanntes Türchen öffnen kann, und auch Textunkundigen der Weg in die Tiefe nicht verschlossen bleibt«. Ob »Gretchen im Dom«, »Lamien« oder »Mephisto und Schüler«, die Gestalten drücken Gefühle aus, Traum und Wirklichkeit verwischen und intensive Spannung entsteht, die den Betrachter neugierig macht und eine Öffnung der eigenen Seele provoziert. Und damit sind Krölls Bilder wieder ganz nah bei Goethe, der in seinem Werk die Gefühlswelt der Menschen in allen Facetten thematisiert. Die Ausstellung ist bis zum 11. Februar täglich von 9.00 bis 21.00 Uhr zu sehen.

hol

Artikel vom 21.01.2009
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