Cuvilliés-Theater unter Wasser: Filmpreis findet statt

Zentrum · Doch kein technischer Defekt

Zentrum · Nachdem am vergangenen 5. Januar 8.000 Liter Löschwasser den Bühnenraum des Cuvilliés-Theaters überflutet haben, konnte dort vergangenen Samstag, 10. Januar, wie geplant »Idomeneus« des Staatsschauspiels aufgeführt werden. Auch die Verleihung des Bayerischen Filmpreises am kommenden Samstag, 16. Januar, kann stattfinden.

Glück im Unglück: Der historische Zuschauerraum des erst im Sommer nach jahrelanger Restaurierung wieder eröffneten Rokokotheaters ist von den Wassermassen verschont geblieben. In Mitleidenschaft gezogen wurde hauptsächlich die Bühnenmaschinerie. War man zunächst von einer technischen Störung der Sprinkleranlage als Ursache, ausgegangen, hat sich jetzt herausgestellt, dass sich die Ablage nicht selbst ausgelöst hatte. Ein Mitarbeiter einer Bewachungsfirma hatte die Anlage reaktiviert.

Ursache war eine Alarmmeldung der Brandmeldezentrale. Die näheren Umstände werden derzeit geklärt. Die Schadenshöhe kann aber noch nicht abschließende beziffert werden. »Alle notwendigen Arbeiten werden so schnell als möglich vorgenommen, die notwendigen Mittel stehen zur Verfügung«, sagt Finanzminister Georg Fahrenschon als Hausherr. Das Cuvilliés-Theater ist das älteste erhaltene Münchner Opernhaus.

Ursprünglich war das »Alte Residenztheater« von 1751 bis 1755 im Auftrag des bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph als »Neues Opera Hauß« gebaut worden. Nach dem Bombenangriff vom 18. März 1944 war nur noch die prunkvolle – und rechtzeitig ausgebaute – Innenausstattung des Zuschauerraums im Original erhalten geblieben. Nach den Kriegszerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde Mitte der fünfziger Jahre entschieden, das Theater im so genannten Apothekerstock am Brunnenhof wieder entstehen zu lassen. Bereits 1958 konnte das Cuvilliés-Theater wieder eröffnet werden und ist seitdem einer der herausragenden Veranstaltungsorte in der Münchner Residenz. Mit Unterstützung durch das Comité Cuvilliés und der Ernst von Siemens Kulturstiftung wurde das Theater nun grundlegend instandgesetzt und saniert.

Am 14. Juni 2008, genau 50 Jahre nach der Wiedereröffnung nach dem Krieg, wurde der Spielbetrieb mit der hier einst uraufgeführten Mozartoper »Idomeneo« feierlich wieder aufgenommen.

Artikel vom 13.01.2009
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