Gemeinde Poing gibt grünes Licht zum Start der Bebauung von »W5«

Poing · Die Bagger rollen an

Das neue Wohngebiet wird über eine Ringstraße erschlossen und von breiten Grünzügen umrahmt: Innerhalb des Areals darf nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden.  Foto: Gemeinde

Das neue Wohngebiet wird über eine Ringstraße erschlossen und von breiten Grünzügen umrahmt: Innerhalb des Areals darf nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Foto: Gemeinde

Poing · »Ein stimmiges Konzept« meinten die Gemeinderäte in ihrer letzten Sitzung zu dem vorgelegten Plan der Architekten-Planungsgemeinschaft »Zwischenräume« und gaben grünes Licht für die Bebauung von »W5«. Nach zwanzig Jahren beginnt damit der letzte Abschnitt in Richtung Großgemeinde wie es zeitlich vorgesehen ist: 1.400 Neubürger werden zunächst in der Neubausiedlung »Am Bergfeld« ihre Heimat finden, bevor Baugebiet »W6« die Gemeinde auf 19.000 Einwohner anwachsen lassen wird.

Auf großen Teilen des Areals fand seit 2005 jedes Frühjahr ein Mittelaltermarkt mit jährlich über 10.000 Besuchern statt. Es war auch das alltägliche Terrain von Fahrradfahrern und Spaziergängern mit Hunden. Nun rollen inzwischen dort die Bagger und Lastwagen, die mit vorsichtigen Abtragungen und Erdarbeiten begonnen haben. Das Gelände grenzt im Norden an den Westring, der in Ost-West-Richtung verläuft.

Umrahmt wird die Siedlung von einem Grünzug, der an einigen Stellen bis zu 60 Metern Breite misst. Gedacht ist dies, damit die Bewohner die Möglichkeit für Erholung finden und Kinder weitere Spielgelegenheiten. Zwei öffentliche Nachbarschaftsplätze – im Osten und Westen liegend – intensivieren die Erholungsmöglichkeiten für die Familien. Außerdem sollen sie Treffpunkte und Kontaktmöglichkeiten stärken und private Hausgärten ergänzen. Von jeder Wohnung und jedem Haus sind die öffentlichen Grünflächen in weniger als 100 Meter Entfernung zu erreichen.

Das Besondere an diesem Wohngebiet ist, dass die Ringstraße den Verkehr tragen soll, so dass das Neubaugebiet ausschließlich aus Zone-30-Gebieten und verkehrsberuhigten Wohnbereichen bestehen kann. Erschlossen wird die Siedlung durch zwei Längsstraßen sowie vier verbindende Ost-West-Querstraßen. Damit die geradlinigen Straßen Autofahrer nicht zum Rasen verleiten, sollen verschiedenen Pflasterungen und Verschwenkungen für langsamen Verkehr sorgen. An manchen Stellen werden die Straßen zudem unterschiedliche Breiten aufweisen, in den Maßen von vier oder sechs Metern. Durchgangs- und Abkürzungsverkehr ist aufgrund der Lage nicht möglich. Lediglich bei den Bereichen vor Kindergarten und Schule ist mit Fremdverkehr durch das Bringen und Holen der Kinder zu rechnen.

Zu Diskussionen in der Gemeinderatssitzung führte der Vorschlag der Architektin Mechthild Siedenburg, auf Rad- und Gehwege in verkehrsberuhigten Zonen mit Ausnahme des Areals vor Schule und Kindertagesstätte zu verzichten. Hierzu waren die Gemeinderäte zunächst unterschiedlicher Auffassung. Lebhaft diskutiert wurde, ob das Weglassen von Gehwegen zur Sicherheit beitragen würde. Man kam letztlich zu der einhelligen Meinung, dass Gehwege oft keine wirkliche Sicherheit bringen und stimmte der Planung zu. Petra Tränkel

Artikel vom 13.01.2009
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