Traum vom BMX-Parcours: TSV-Radsportabteilung wünscht sich Hindernisstrecke

Unterföhring · Vorstand mit Visionen

Unterföhring · In der Radsportabteilung des TSV Unterföhring rührt sich was. Mit den seit Januar neuen Abteilungsvorsitzenden Robert Walter und Mike Resch sollen neben den Rennradsportlern nun auch Mountainbiker und BMX-Fahrer zum Zuge kommen. Der Traum des frischgebackenen Vorstandduos wäre ein eigener Unterföhringer BMX-Parcours.

Ein erstes Gespräch zur Fahrradstrecke haben die beiden bereits mit Bürgermeister Franz Schwarz geführt.

Robert Walter ist passionierter BMX-Fahrer, Mike Resch gehört zu den Mountainbike-Fans. Rathauschef Schwarz riet ihnen, ihr Vorhaben im Verein umzusetzen. Und da Hartmut Hoffmann, der fast seit Gründung der Abteilung 2002 Vorsitzender der TSV-Radler war, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt Ende 2008 abgegeben hatte, haben Walter und Resch gleich Nägel mit Köpfen gemacht und den Vorsitz übernommen. Mit dem BMX-Parcours haben sich die beiden viel vorgenommen, denn der Bau der 400 Meter langen Strecke mit einem bis zu fünf Meter hohen Starthügel, rund drei Meter hohen Hindernissen und Steilkurven kostet zwischen 80.000 und 100.000 Euro. Sponsoren und die Gemeinde Unterföhring sollen bei der Finanzierung helfen.

Und die Mitglieder der Radsportabteilung würden beim Bau anpacken: Etwa mit Schaufeln Erde an der Strecke abtragen. Vorrangiges Problem ist jedoch, ein geeignetes Grundstück zu finden. Was auch Franz Schwarz auf Anfrage bestätigte. Für den Rathauschef soll die Fläche im Nahbereich der Gemeinde liegen, damit auch Kinder die Fläche schnell und unkompliziert erreichen könnten. Außerdem muss laut Schwarz auch der Verkehrssicherheitspflicht Genüge getan werden. »Es dürfen keine Rampen gebaut werden, die zu gefährlich sind.« Dies solle nicht als »Abwehrargument« verstanden werden, aber Unfallvorsorge falle nun einmal in die Zuständigkeit der Gemeinde.

Bisher hätten Robert Walter und Mike Resch nur »Wünsche geäußert«. Sobald ein Antrag zum Bau des BMX-Parcours des TSV Unterföhring bei der Kommune vorliege, würden sich Bauausschuss und Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen.

Auch für Bogenhausener Radsportler, die ja von Unterföhring nur einen Katzensprung entfernt sind, wäre ein BMX-Parcours in der Nachbargemeinde eventuell interessant. Denn weder im 13. Stadtbezirk noch in ganz München gibt es eine ähnliche Strecke, die nach Olympia-Maßstäben gebaut ist (BMX-Fahren ist seit 2008 olympische Disziplin). Lediglich am Hasenbergl gibt es einen sogenannten Dirtpark, der mit einer Halfpipe aus Beton eher zum Springen und Freestyling geeignet ist.

Bisher hat Robert Walter auf der nächstgelegenen Strecke in Fürstenfeldbruck geübt. Und er hat auch schon Mountainbiker Mike Resch überreden können, aufs BMX-Rad zu steigen. »Den BMX-Parcours zu bewältigen ist um Einiges anstrengender als 60 Kilometer mit dem Mountainbike zu fahren. Ich war hinterher halbtot, aber es hat saumäßig Spaß gemacht«, kommentiert Resch seine erste BMX-Erfahrung.

Laut Walter erfordert der Sport Schnelligkeit, Kraft, Technik und Mut. »Der Sport macht süchtig.« Der BMX-Fahrer macht sich keine Sorgen darüber, ob in Unterföhring genügend Nachwuchs den BMX-Parcours nutzen werde. Denn im Verein in Fürstenfeldbruck hätte es sogar einen Einstellungsstopp gegeben, da so viele Kinder fahren wollten. Die Ausrüstung ist nicht ganz billig, ein vernünftiges BMX-Rad kostet laut Walter für Erwachsene zirka 500, für Kinder ungefähr 200 Euro.

Dazu kommen noch Körperschützer wie ein guter Integralhelm mit Kinnschutz. Wem das erst einmal zu viel ist, der kann in der Radsportabteilung aber vielleicht trotzdem auf seine Kosten kommen: Denn Robert Walter und Mike Resch wollen »jeden ansprechen«. Und das nicht nur mit ihrem BMX-Vorhaben, sondern auch mit Familien-, Senioren- und Kinderradtouren. Eventuell wird es sogar Mountainbike-Fahrtechnikkurse geben mit speziell zugeschnittenen Trainingspaketen. Wichtig ist den beiden Familienvätern bei ihren Plänen: »Etwas zusammen unternehmen«. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 13.01.2009
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