Die Unruhe hinter den Kulissen übertrug sich auf das Spielfeld

Olympiapark · Telemotive verschenkte den Sieg

Der Münchner Aschmadschah Zazai erkämpft sich mit voller Entschlossenheit den Weg zum Korb – doch am Ende reicht es nicht.	 Foto: dr

Der Münchner Aschmadschah Zazai erkämpft sich mit voller Entschlossenheit den Weg zum Korb – doch am Ende reicht es nicht. Foto: dr

Olympiapark · Das neue Jahr begann für Telemotive München nicht gerade wie geplant. Johnnie Bryant kam aus den USA nicht zurück an die Isar, und Claus Weiß verließ aus Unzufriedenheit die Mannschaft. Nun musste sich Präsident Janos Belik um zwei neue Spieler kümmern, die er in Calvin Wooten und Antonio Lang fand.

Kapitän Johannes Gotzler freute sich, dass beide sich schon gut in die Mannschaft integriert haben. Dennoch: Nach diesen personellen Schwierigkeiten folgten zwei Spiele, die jeweils mit einem Punkt verloren gingen.

Eines davon war die Begegnung am vergangenen Samstag gegen die TG Renesas Landshut mit 81:82. Ein überraschender Sieg für den Tabellenletzten beim Lokalderby in München. Denn schon nach zwei Minuten lagen sie mit 8:0 hinten und liefen seit diesem Zeitpunkt einem Rückstand hinterher. Jeder Punkt musste gegen die aggressive Verteidigung der Hausherren hart erarbeitet werden; die Münchner schlossen stets konzentriert ab. Doch mit lautstarker Unterstützung der Landshuter Fans ließ sich die TG nicht abschütteln. Das erste Viertel endete 29:21. Calvin Wooten hatte noch nicht ins Spiel gefunden. »Er wurde mit der plötzlichen Verpflichtung einfach ins kalte Wasser geworfen«, meinte Johannes Gotzler zu der Leistung von Wooten, der sich erst an die Spielweise der Münchner gewöhnen müsse.

Das zweite Viertel startete erneut stark für die Gastgeber, indem sie ihren Vorsprung weiter ausbauen konnten. Doch dann begannen die Münchner, überhastet abzuschließen und das Spiel aus der Hand zu geben. Dies merkte Telemotive-Trainer Michael Schwarz und forderte eine Auszeit ein. Er appellierte an seine Spieler, sich zusammenzureißen. Anschließend verabschiedeten sich beide Mannschaften mit einem Stand von 44:38 in die Halbzeitpause.

Nachdem die Cheerleader der Munich Cowboys für Stimmung bei den Zuschauern gesorgt hatten, folgte die zweite Hälfte. Gegenkorb, Ballverlust und Missverständnis beim Rebound! Kein guter Start für die Münchner. Doch nach erfolgreichen Würfen von Lance Stemmler fing sich der Gastgeber wieder und konnte mit elf Punkten davon ziehen. Somit endete das dritte Viertel mit 67:56, und alles sah nach dem ersten Heimsieg im neuen Jahr aus.

Doch wiederum von ihren Fans lautstark angefeuert, kämpften sich die Landshuter mit aggressiver Verteidigung zurück in die Begegnung und konnten vor allem durch Marco Woamey (26 Punkte) zwei Minuten vor Ende an den Münchnern vorbeiziehen. Jetzt hatte München, wie gegen Braunschweig, die Chance, das Spiel an der Freiwurflinie für sich zu entscheiden. Die Anspannung war den Spielern deutlich anzusehen. Roberto Aufiero hatte es in der Hand – beide zu treffen, würde den Ausgleich bedeuten. Erster drin und zweiter nicht, aber Lance Stemmler holte den Rebound und verwandelte. Es waren noch zehn Sekunden zu spielen, bei einem Punkt Vorsprung. Doch München gab Landshut noch eine Chance, und Michael Hoffmann nutzte diese in letzter Sekunde zum 81:82-Endstand.

Kapitän Johannes Gotzler war nach der Begegnung sehr enttäuscht, da die ganze Mannschaft hart gekämpft habe. »Nun dürfen wir unsere Köpfe nicht hängen lassen und müssen zusammenhalten, um am nächsten Samstag erneut in heimischer Halle (19.30 Uhr, Connollystraße 32) gegen die Hertener Löwen eine Chance zu haben«, sagt Johannes Stemmler – dem bewusst ist, dass Herten aus dem Hinspiel noch eine Rechnung mit den Münchnern offen hat. D. Rapp

Artikel vom 13.01.2009
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