Viele Ehrenamtler im Landkreis

Landkreis · Großes Engagement

Landkreis · Es gibt sie noch: Menschen, die sich gerne für das Gemeinwohl engagieren. Das Marktforschungsunternehmen Prognos hat für AMB Generali gerade einen Engagementatlas erstellt und untersucht, wer sich wo, wieviel und warum ehrenamtlich einbringt.

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt wurden den Bürgern des Landkreises Ebersberg eine »überdurchschnittliche Engagementsquote« bescheinigt. Denn laut der Studie sind 40 bis 50 Prozent seiner Bürger hier ehrenamtlich engagiert – pro Person mit 14,8 Stunden pro Monat.

Erstmals wurde das freiwillige Engagement der Deutschen in allen Kreisen gemessen. Dafür wurden 44.000 Menschen im Alter ab 16 Jahren befragt. Über ein Drittel der Bevölkerung beschäftigt sich demnach bürgerschaftlich – bei gleichbleibender Zahl zu Untersuchungen der Jahre 1999 und 2004.

Zu der Frage, warum sich die Menschen engagieren, wurden Gründe wie die Befriedigung eigener Bedürfnisse und Interessen, die Suche nach sinngebender Beschäftigung und sozialer Interaktion angegeben: »Ich will mich durch das Engagement einbringen und die Gesellschaft im Kleinen mitgestalten.« Dieser Begründung stimmt knapp ein Drittel der Befragten und damit der größte Teil zu. Gewählt werden in erster Linie die Bereiche Sport, Freizeit und Geselligkeit als Tätigkeitsfelder. Gefolgt von den Sparten »Kinder und Jugend«, »Kirche und Religion« sowie »Soziales, Gesundheit und Pflege«. Kinder- und jugendbezogenes sowie soziales Engagement haben also eine hohe Bedeutung. Die 45 bis 55-Jährigen männlichen Befragten waren die am Ehrenamt am stärksten vertretene Gruppe. Als weiteres interessantes Ergebnis ist festzuhalten, dass je höher der Bildungsabschluss, desto größer fällt das Engagement aus. So hatten 45,5 Prozent der Befragten einen Universitätsabschluss, aber nur 26, 8 Prozent einen Hauptschulabschluss.

Neu war die Untersuchung des Ehrenamtes nach Region. Ganz deutlichze Unterschiede gibt es von Nord/Süd sowie Ost/West. Überdurchschnittlich engagiert sind nach Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz die Bayern. Sie landen auf Rang 4. Unterteilt in Regionen, landet Südostoberbayern auf Rang 40. Von 569 Befragten gaben 37,6 an, sie seien ehrenamtlich engagiert mit durchschnittlich 20 Stunden pro Monat und Person. Unterdurchschnittlich engagiert sind die Menschen dagegen im Osten: Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen während Bremen und Berlin die Schlusslichter der Skala bilden.

Daneben gibt es auch erhebliche Unterschiede von Stadt und Land. Vereinfacht sagt die Studie: Je größer der Ort, desto stärker sinkt das bürgerschaftliche Engagement und umgekehrt: Je kleiner die Gemeinde, desto mehr engagieren sich die Bürger. Dabei spielt die Kirche eine wesentliche Rolle. Je höher die Zahl der Kirchenmitglieder, desto größer ist das Engagement. Und: Ehrenamt muss man sich leisten können. Gegenden, die wohlhabend sind, können sich auch über eine höhere Zahl an engagierten Menschen erfreuen. Dabei kommt es nicht auf die Region mit hohem Wirtschaftswachstum an, sondern auf vermögende Regionen mit hoher Kaufkraft, die sich durch ein signifikant höheres Engagement ihrer Bürger auszeichnen.

P. Tränkel

Artikel vom 30.12.2008
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