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Nutzung von Geothermie in Haar problematisch
Haar · Kein Platz zum Bohren
Haar · Ist es für die Gemeinde Haar möglich und sinnvoll, Energie aus Geothermie zu gewinnen? Dieser Frage geht Haar bereits seit dem Jahr 2005 nach. Nun gab Bürgermeister Helmut Dworzak (SPD) einen ersten Zwischenbericht ab. »Wir liegen auf einer Warmwasserwelle, haben aber keinen Platz zum Bohren«, erklärte der Rathauschef.
So versucht Haar, sich anderen Gemeinden anzuschließen. Die Geothermiestation in Riem fällt allerdings weg, da diese mit der Versorgung von Neu-Riem bereits ausgelastet ist. Im Januar 2008 trafen sich Vertreter der Gemeinden Vaterstetten, Grasbrunn und Haar mit den Gemeindewerken Haar und den Stadtwerken München. Erste Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Studie wurden nun im Dezember in Grasbrunn präsentiert. Doch immer noch fehlen dabei wichtige geologische Details, sodass die Studie erst im kommenden Jahr der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Auch in Haar möchte man auf mehr Fakten warten – vor allem sei man auch noch an einer Studie von den Stadtwerken München interessiert, die in Putzbrunn eine Geothermie-Bohrung vornehmen. Teile des Gemeinderats zeigten sich etwas vorsichtig bezüglich der neuen Technologie für Haar und regten an, alle anderen Möglichkeiten der Energiegewinnung genau gegeneinander abzuwägen. »Wir haben eine andere Struktur als die anderen Gemeinden«, betonte Dworzak.
In Haar stünde das größte Blockheizkraftwerk des Landkreises, fast 50 Prozent des benötigten Stroms würden schon heute in der Gemeinde selbst produziert und man verfüge über ein eigenes Gasnetz. Zudem könnte Geothermie nie genau kalkuliert werden: So gäbe es beispielsweise keine zuverlässigen Aussagen über Amortisierung solch einer Anlage. Alleine innerorts bräuchte Haar 44 Kilometer Leitung, durch die das warme Wasser gepumpt werden müsste. »Vielleicht sollten wir dieses Geld lieber in eine andere regenerative Energiegewinnung investieren«, sagte Dworzak. Die CSU-Fraktion regte jedoch an, zumindest für das dichtbesiedelte Jagdfeld die Geothermie aus Putzbrunn zu nutzen. »Die Energieversorgung sollte vielfältig sein«, betonte Paul Wieser (CSU). Doch der Weg zur Geothermienutzung könnte trotzdem lang werden – schließlich müssten gerade im Jagdfeld eine Menge Menschen und Wohneigentümer-Gemeinschaften unter einen Hut gebracht werden. Diese müssten sich erst dazu durchringen, die Geothermie-Energie zu nutzen.
C. Erl
Artikel vom 30.12.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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