Der Augsburger Coach Larry Mitchell über die Zusammenarbeit mit dem EHC

»Ein gutes Gefühl mit Pat Cortina«

In einem emotionsgeladenen Spiel gegen Freiburg setzte sich auch Förderlizenzspieler Martin Schymainski (88) in Szene.	Foto: Heike Feiner

In einem emotionsgeladenen Spiel gegen Freiburg setzte sich auch Förderlizenzspieler Martin Schymainski (88) in Szene. Foto: Heike Feiner

München · Beim EHC ist momentan richtig was los. Nach der Verpflichtung von Torhüter Sebastian Elwing wurde Peter Holmgren nach Landsberg in die Oberliga abgegeben. Mit Elwing im Kasten gab es auch schon einen Sieg, am vergangenen Freitag gegen Freiburg nämlich. Zwei Tage später siegten die Münchner auch in Heilbronn.

Von Jan Lüdeke

Beide Spiele entschied der EHC in der Verlängerung für sich, beide Male war Dave Reid der entscheidende Torschütze. Und, in beiden Partien lief auch erstmals Stürmer Ulrich Maurer auf, der mittlerweile vierte Förderlizenzspieler aus Augsburg. Über die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den Augsburger Panthern und dem EHC sprachen die Münchner Wochenanzeiger mit dem Augsburger Coach Larry Mitchell.

Wochenanzeiger: Mister Mitchell, der Münchner Florian Kettemer hat am Freitag gegen Nürnberg mal wieder für Augsburg in der DEL gespielt. Wie hat Ihnen seine Leistung gefallen?

Larry Mitchell: Sehr gut. Er hat als Center in der vierten Sturmreihe begonnen. Ich habe ihn im Verlauf der Partie sogar in die stärkeren Reihen vorgezogen.

Wochenanzeiger: Erlauben Sie eine Zwischenfrage. Kettemer ist doch eigentlich Verteidiger?!

Mitchell: Er hat früher bei seinem Heimatverein Kaufbeuren im Sturm gespielt. Also habe ich wegen unserer personellen Probleme im Angriff entschieden, ihn dort spielen zu lassen. Ich hatte gehofft, dass er es nicht verlernt hatte, Center zu spielen. Und es war gut.

Wochenanzeiger: Wird Florian Kettemer in der nächsten Saison fest für Augsburg in der DEL spielen?

Mitchell: Das weiß ich noch nicht. Er ist definitiv interessant für uns. Er hat sich in München gut entwickelt. Der EHC hat da einen sehr wertvollen Mann, der flexibel einsetzbar ist. Wir sind auf jeden Fall sehr an einer Verpflichtung des Spielers interessiert.

Wochenanzeiger: Während Kettemer für Augsburg spielte, war Patrick Seifert für München im Einsatz. Auch wenn Kettemer im Angriff eingesetzt wurde – welchen Sinn macht es, zwei Verteidiger für ein Spiel zu tauschen?

Mitchell: Patrick Seifert hätte sowieso für München gespielt. Das war vorher so abgesprochen, weil wir sieben gesunde Verteidiger hatten. Aber wegen der eben erwähnten personellen Probleme im Sturm hatten wir die Wahl, Kettemer oder Martin Schymainski bei uns spielen zu lassen. Wir haben uns dann für Florian entschieden.

Wochenanzeiger: Sie haben Martin Schymainski und Patrick Seifert erwähnt. Neben diesen beiden spielen auch Christian Wichert und neuerdings Uli Maurer für München. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung Ihrer Schützlinge?

Mitchell: Für einen jungen Spieler ist es wichtig, nicht nur ständig zu üben. Erfahrung in Spielsituationen ist das wichtigste. Eiszeit in München zu bekommen, ist für die Jungs wertvoller, als bei uns von der Bank zuzuschauen. Und für München ist es auch von Vorteil, wenn sie mit Spielern verstärkt werden.

Wochenanzeiger: Was ist denn überhaupt der Grund dafür, dass Sie derart viele Spieler per Förderlizenz nach München lassen?

Mitchell: Nehmen wir das Beispiel Patrick Seifert. Er ist für uns ein Langzeit-Projekt. Wir wussten, dass diese Saison sehr schwer für ihn werden würde. Er macht das Abitur. Und da wir immer morgens trainieren, waren wir sehr dankbar, dass er zweimal die Woche in München bei den Abendtrainings mitüben kann. Insgesamt bin ich sehr froh, dass Christian Winkler und mir diese Kooperationsidee gekommen ist. Und ich bin meinen Bossen in Augsburg sehr, sehr dankbar, dass sie die Umsetzung ermöglicht haben.

Wochenanzeiger: Ist der EHC auch deswegen eine gute Adresse, weil dort mit Pat Cortina ein Toptrainer beschäftigt ist?

Mitchell: Das hilft sicher auch. Es ist ein gutes Gefühl. Denn bei Pat Cortina lernen die Jungs viel und können sich entwickeln. Ich möchte an dieser Stelle auch betonen, dass ich Herrn Cortina nicht in die Aufstellung reinrede. Er muss die beste Mannschaft für seinen Klub aufstellen.

Wochenanzeiger: Es kursieren Gerüchte, in der nächsten Saison könnte ein Team aus der 2. Bundesliga in die DEL aufsteigen. Hoffen Sie wegen der guten Zusammenarbeit, dass es am Ende nicht München wäre?

Mitchell: Ich wünsche München immer, dass sie ihre Ziele erreichen. Aber wir sind natürlich auch daran interessiert, die Zusammenarbeit weiterzuführen. Wenn das nicht ginge, müssten wir uns einen neuen Partnerverein suchen.

Artikel vom 29.12.2008
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