Über 1000 Jahre Tradition, sakrale Schätze und erotische Engel

Haidhausen · Stadtteile feiern Geburtstag

Gabriela kommt an – auch wenn sie nicht gerade unschuldig daherkommt: Das Kunstwerk am Hans-Mielich-Platz wurde von Werner Frank im Auftrag von »Mehr Platz zum Leben« erstellt.

Gabriela kommt an – auch wenn sie nicht gerade unschuldig daherkommt: Das Kunstwerk am Hans-Mielich-Platz wurde von Werner Frank im Auftrag von »Mehr Platz zum Leben« erstellt.

Dieses Jahr stand kulturell ganz im Zeichen der unzähligen Feierlichkeiten rund um den 850. Stadtgeburtstag. Höhepunkte waren sicherlich das Stadtgründungsfest am 14. und 15. Juni bei dem 700.000 Münchner die Stadt in ein riesiges Festgelände verwandelten. Sieben Kilometer Festmeile und elf Bühnen waren beim Altstadtringfest am 19. und 20. Juli geboten.

Beim romantischen Isarbrückenfest zum Start in die Sommerferien vom 1. bis 3. August gab’s Theater zwischen alten Bäumen, einen Zeittunnel mit vielen Überraschungen sowie eine Bühne für Shows und Konzerte.

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Nach dem Feiermarathon im Sommer ließen es sich die Haidhauser nicht nehmen, noch eins drauf zu setzen: Vom 10. bis 12. Oktober feierte der Stadtteil seinen 1200. Geburtstag. Mit insgesamt 40 Veranstaltungen verwandelte die »AG 1200 Jahre Haidhausen« den Stadtteil in eine große Partymeile. Und das Beste: der Eintritt zu fast allen Veranstaltungen war kostenlos!

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Vier Tage Kultur pur konnten die Ramersdorfer im Juni genießen. Denn auch der 16. Stadtteil feierte dieses Jahr Geburtstag. »Eigentlich müsste es ›München bei Ramersdorf‹ heißen«, meinte Oberbürgermeister Christian Ude. Denn schließlich ist Ramersdorf mit seiner 1002-jährigen Geschichte deutlich älter als München.

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Auf ein schwarzes Kapitel Münchner Geschichte konzentrierte man sich am 9. November. Anlässlich des 70. Jahrestages der »Reichskristallnacht« lasen vor der Mariahilfkirche rund 30 Jugendliche die Namen vertriebener Haidhauser und Auer Juden vor.

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Spannende Geschichten gab es beim Tag des offenen Denkmals im September zu hören, als Erich Kasberger über das Behr-Anwesen führte. Und der Stadtteilhistoriker hatte eine Menge interessante Details parat. Wer wusste schließlich vorher, dass die kleine Behr- Fabrik ein echter »Global Player« ist.

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Um die Lehm-Tradition in Haidhausen ging es der Arbeitsgruppe »Ohne den Lehm daat’s München nicht geb’n«. Sie erarbeiteten eine Ausstellung, die an verschiedenen Stationen bis Ende des Jahres im Münchner Osten zu sehen war.

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Sinn für Humor bewies der Künstler Werner Frank mit seiner ganz besonderen Kunstinstallation zu Weihnachten auf dem Hans-Mielich-Platz. Die Vorgaben waren knapp gehalten – es gab also viele Möglichkeiten zum Experimentieren. Diese Freiheit nutzte der Künstler und schuf »Gabriela« – eine gelungene Symbiose aus »irdischer Freude« und »übersinnlicher Engelskraft« entstand.

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Verborgenen Schätzen widmete man sich in der Au. Engagierte Gemeindemitglieder der Mariahilfkirche stellten einen Kirchenführer mit geschichtlichen Informationen sowie Marienabbildungen mit dazu passenden Gebeten zusammen.

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Viel Nostalgie war sprichwörtlich beim 50. Jubiläum des Vereins »Alle Acht« im Spiel. Der Schafkopfclub engagiert sich seit Jahrzehnten für den Erhalt des bayerischen Traditionsspiels – und dazu gehört nun mal auch, die Schellen-Ass »Kuglbauer Théres« zu nennen, das verlorene Spiel des Gegners mit dem Ausspruch »Des war a schöne Leich« zu quittieren oder mit »A oide Henna gibt a guade Suppn« das Ausspielen einer Eichel-Ass zu meinen.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Artikel vom 29.12.2008
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