Sie kämpfen für Denkmäler, ein Fußballstadion oder grüne Oasen

Haidhausen · Menschen bewegen den Stadtteil

Das Sechzger und die legendäre Stehhalle sind die Heimat der Löwen – und so soll es auch bleiben, wenn es nach dem Willen der Fans geht.

Das Sechzger und die legendäre Stehhalle sind die Heimat der Löwen – und so soll es auch bleiben, wenn es nach dem Willen der Fans geht.

In jedem Stadtteil gib es sie – die Menschen, die sich für andere einsetzen, ihr Umfeld positiv beeinflussen. Die Haidhauser kämpften für die Erhaltung ihrer grünen Oasen, setzten sich für Menschen mit Behinderung ein oder schenkten einem Landwirt neue Arme.

Es war eine medizinische Sensation: Im Klinikum rechts der Isar wurden einem 54-jährigen Mann zwei Arme transplantiert. In einer 15-stündigen Operation gelang es den fünf Operationsteams dem Landwirt wieder zwei Arme anzunähen, die er bei einem Unfall verloren hatte. Noch kann der Mann die Arme nicht bewegen, aber er hat bereits Gefühl in den Fingern – ein Zeichen, dass die Nerven sich regenerieren und die Arme auch funktionsfähig sein werden.

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In ihrer Bewegung eingeschränkt sind die Kinder, die im konduktiven Förderzentrum am Mariahilfplatz betreut werden. Spastische Lähmungen machen jede Bewegung schwer. Doch als die vierbeinigen Therapeuten Teddy, Diva, Morle und Flocke Anfang März zu Besuch kamen, blühten die Kinder richtig auf.

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Auch Schwester Adelgunde strahlte im August über das ganze Gesicht, als sie Besuch aus England bekam. Nach 62 Jahren reiste Hans Neumann nach Berg am Laim, um die katholische Ordensschwester wiederzusehen. Neumann war eines von vielen Kindern, die Schwester Adelgunde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges betreute. Alle von ihnen waren durch die Greueltaten des NS-Regimes schwer traumatisiert. Doch durch die Herzlichkeit der Ordensschwestern fanden die Kinder ihren Weg zurück ins Leben.

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Ein Leben ohne Musik wäre für den Auer Dirigenten Julius Karr-Bertoli undenkbar. In über 50 Ländern hatte der 88-Jährige schon Engagements. Den Titel Ehren-Professor trägt Bertoli in Kirgisien, in Panama wurde er zum Ehren-Dirigenten ernannt.

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Für die Anwohner des Kustermannparks ist es bereits Ehre genug, wenn ihre langjährige Arbeit für den Erhalt und die Sauberkeit der grünen Oase zwischen Rosenheimer und Balanstraße bemerkt wird. Im Juli diesen Jahres organisierten die Ramersdorfer einen Flohmarkt, dessen Erlös (1.200 Euro) zur Pflanzung neuer Bäume verwendet werden soll – im Frühjahr nächsten Jahres soll’s losgehen.

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Im Frühjahr 2008 flammten die Bürgerproteste zum Abriss des Sechzger Stadions auf. Nicht nur die beiden großen Vereine, 1860 und FC Bayern betonten die Bedeutung der Traditionsstätte des Sports. Auch die Bürger machten ihrem Unmut Luft. Für 800.000 Euro wurde das Stadion in diesem Jahr saniert, der Erhalt müsse mindestens bis 2018 garantiert werden, fordern die Freunde des Sechzger Stadions.

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Jede Menge Freunde hatte sich auch die Leiterin des SOS-Beratungs- und Familienzentrums, Elfriede Seus-Seberich, in ihrer 31-jährigen Karriere gemacht. Sie wurde im November in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

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Verabschieden konnte sich auch Werner Thiel von seinen Träumen von einem Weiße-Rose-Denkmal an der Orleansstraße. Fünf Jahre wartete er auf eine Antwort der Stadt zu seinem Antrag gegenüber der Hausnummer 63 am Orleansplatz ein Denkmal für Sophie Scholl und ihren Bruder zu errichten. Im Juni erreichte nun die bereits im Jahr 2005 formulierte Antwort der Stadt auch Thiel: Kein Interesse!

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Artikel vom 29.12.2008
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