Die Seniorenclubleiterin Elfriede Schlichting ist der Moosacher Weihnachtsengel

Moosach · Einsatz für »Gemütlichkeit«

Ein Engel für einen Engel – Elfriede Schlichting leitet seit dem Jahr 1991 mit sehr viel Hingabe ihren Seniorenclub »Gemütlichkeit« im ASZ Moosach.Foto: wei

Ein Engel für einen Engel – Elfriede Schlichting leitet seit dem Jahr 1991 mit sehr viel Hingabe ihren Seniorenclub »Gemütlichkeit« im ASZ Moosach.Foto: wei

Moosach · »Kenne ich vielleicht einen Weihnachtsengel? Natürlich!«, dachte sich Edith Habersohn, stellvertretende Leiterin des Alten- und Service-Zentrums Moosach, als sie erfuhr, dass wir zu Weihnachten besonders engagierte Moosacher suchen. Kurz darauf schickte sie ihren Vorschlag per Mail: »Der Moosacher Weihnachtsengel 2008 sollte Elfriede Schlichting werden.

Sie setzt sich trotz ihrer eigenen gesundheitlichen Einschränkungen selbstlos und noch dazu mit viel Humor für ihre Besucher und Besucherinnen und Seniorenclubmitglieder ein«. Elfriede Schlichting war für uns keine Unbekannte. Bereits im Juni 2007 stellten wir das Moosacher Original, ihre interessante Lebensgeschichte und ihre Arbeit im Seniorenclub vor. Die Tatsache, dass sie die Clubleitung trotz ihrer plötzlich auftretenden Blindheit und weiteren gesundheitlichen Problemen fortsetzt, überzeugte uns: Elfriede Schlichting ist genau die Richtige.

Die 82-jährige Elfriede Schlichting ist eine äußerst dynamische Frau, die bereits seit 1991 ihren Seniorenclub mit viel Hingabe leitet. Momentan verstehen sich ihre rund 40 »Schäflein« prächtig. »Unser Club ist eine harmonische Einheit«, berichtet Schlichting stolz. So ist der Clubname »Gemütlichkeit« Programm. Doch unter ihrer sanften Regentschaft gab es auch schwierige Zeiten. Schlichting erzählt: »Früher hat es schon häufiger Streitigkeiten gegeben. Ich hab das dann irgendwie in den Griff bekommen. Im Moment ist es so schön wie noch nie.«

Ausschlaggebend für die gute Stimmung ist laut Edith Habersohn das Wesen und die Art der Clubleiterin: »Sie unterstützt andere – mit sehr viel Engagement. Dabei stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse hinten an.« Neben den klassischen Aufgaben einer Leiterin wie Feste und Fahrten organisieren sowie die Buchhaltung abwickeln, kümmerte sich Schlichting in der Vergangenheit auch ganz individuell um ihre Mitglieder. Die gebürtige Münchnerin machte Krankenhausbesuche, tätigte Besorgungen und – für viele Senioren sehr wichtig – hatte immer ein offenes Ohr. Einige Aufgaben kann Schlichting nun nicht mehr wahrnehmen. In diesem Jahr musste sich die Rentnerin zwei künstliche Kniegelenke einsetzen lassen. Außerdem erlitt sie im Mai einen Augeninfarkt, der ihr etwa 97 Prozent ihrer Sehfähigkeit raubte. An Buchhaltung, Krankenbesuche und längere Reisen ist somit nicht mehr zu denken. Trotz allem lässt sich Schlichting nicht unterkriegen und leitet weiterhin den Club. Ihren Willen zieht sie aus der Bestätigung, die ihr die Mitglieder zuteil werden lassen. »Es ist schon schön, wenn man sieht, dass die Leute gerne zu den Veranstaltungen kommen und wenn sie dann sagen, dass es ihnen heute besonders gut gefallen hat. Mehr erwarte ich auch nicht.«

Für das neue Jahr wünscht sich Schlichting vor allem eines: »Besser laufen können und ein wenig mehr sehen.« Ihre Clubmitglieder wünschen ihr dasselbe. wei

Artikel vom 22.12.2008
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