»Neubiberg international« zum zweiten Mal verliehen

Neubiberg · Preisverleihung in Neubiberg

Heidrun Burde hielt die Laudatio auf die von ihr für den Anerkennungspreis »Neubiberg International« des Partnerschaftsvereins vorgeschlagene Waltraud Rudert (r.). Foto: Ka

Heidrun Burde hielt die Laudatio auf die von ihr für den Anerkennungspreis »Neubiberg International« des Partnerschaftsvereins vorgeschlagene Waltraud Rudert (r.). Foto: Ka

Neubiberg · Sie hilft seit zehn Jahren mit ihrer ganzen Kraft Roma-Familien in dem rumänischen Dorf Tohan vechi: Waltraud Rudert ist eine engagierte und couragierte Frau. »In Anerkennung ihrer hervorragenden Verdienste um die Förderung der Völkerverständigung und der Beziehungen zwischen Menschen in Bayern und Rumänien« wurde ihr jetzt Gemeinde-Partnerschaftsverein Neubiberg Anerkennungspreis »Neubiberg International« verliehen.

Diesen Preis hat der Verein unter seinem ersten Vorsitzenden Hermann Rumschöttel zum zweiten Mal verliehen. Mit ihm sollen besondere Leistungen gewürdigt werden, die der Völkerverständigung, der Förderung von Begegnungen zwischen Deutschen und Ausländern, der Integration und der Betreuung ausländischer Besucher dienten, sagte Rumschöttel bei der feierlichen Preisverleihung im Haus für Weiterbildung. Eine, die dazu beitrage und dies im Stillen, »weil sie nicht dauernd im Licht der Öffentlichkeit« stünde, sei Waltraud Rudert, meinte der Vereinsvorsitzende. Die Jury des Partnerschaftsvereins sei sehr gerne und einstimmig dem Vorschlag der Apothekerin Heidrun Burde gefolgt, Waltraud Rudert für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Zigeunerfamilien in Rumänien den Preis zu verleihen. »Ich kenne Sie seit vielen Jahren, Ihr Engagement für Rumänien und die Roma«, sagte Heidrun Burde in ihrer Laudatio. Sie könne sich noch gut erinnern, dass die heute 71-Jährige 1998 zum ersten Mal in Tohan vechi, einem Zigeunerdorf im ehemaligen Siebenbürgen, gewesen sei. Erschüttert von dem ärmlichen und ausgegrenzten Leben, welches die Roma dort mit ihren Kinder führen müssten, habe sich Waltraud Rudert sofort zum Handeln und Helfen entschlossen.

Zweimal jährlich organisiert sie seither auch von Studenten der Universität der Bundeswehr tatkräftig unterstützte Hilfstransporte nach Tohan vechi. Rudert, einst Gymnasiallehrerin für Mathematik und Deutsch, setze sich aber auch vehement für eine bessere Schulbildung der Roma-Kinder ein. Über ihre Erfolge berichtete die pensionierte Pädagogin in ihrer Dankesrede: »Ich hatte heuer das erste Mal einen Schulabgänger mit acht Jahren Schule«, freute sie sich. Zudem habe sie verhindern können, dass die Roma-Kinder mit eigenen Klassen von den anderen rumänischen Kindern ausgegrenzt würden. Weitermachen so lange die Kraft reicht, das will Waltraud Rudert mit ihrem kleinen, aber feinen Verein »Freunde von Tohan vechi – Hilfe für Roma in Rumänien e.V.« auf jeden Fall. Dabei helfen der stets für Geld- und Sachspenden dankbaren Frau nun auch die 1.000 Euro Preisgeld, die ihr Bürgermeister Günter Heyland im Namen des Partnerschaftsvereins zusammen mit der Auszeichnung überreichte.

Ka

Artikel vom 17.12.2008
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