Neues Projekt in Kirchseeon hat schon viele Helfer gefunden

Kirchseeon · »Cafe Zam« bringt Jung und Alt zusammen

Team-Mitarbeiterin Heidi Ensmann backt Plätzchen mit einer Kindergruppe. Foto: Tränkel

Team-Mitarbeiterin Heidi Ensmann backt Plätzchen mit einer Kindergruppe. Foto: Tränkel

Kirchseeon · In der Ecke verströmt ein Ölofen wohltuende Wärme und in der Vorweihnachtszeit hängt der Duft frisch gebackener Weihnachtsplätzchen in der Luft. So manch älterer Mensch mag sich hier in seine Kindheit versetzt fühlen.

Auf jeden Fall fühlen sich Fremde ganz schnell als Freunde. Wesentlich tragen dazu die guten Seelen des Hauses bei: Heidi Ensmann, die mit einem Dutzend Kinder viele Bleche leckerer Plätzchen bäckt, Karin Thal, auf deren Konto so viele der Aktionen im Haus an der Münchner Straße gehen, und Angelika von Szczytnicki, die sich als die linke Hand von Rainer Schott bezeichnet und eine wichtige tragende Säule des Hauses ist, das sich als »Cafe Zam« bezeichnet. Ursprünglich war Jugendpfleger Schott nur für die Jugendarbeit im Ort zuständig. Zu seinen vielfältigen Aufgaben gehört auch die Arbeit im »Check«, dem örtlichen Jugendzentrum. Hier war er mit Frau von Szczytnicki tätig, die eine Bilderbuch-Ehrenamtliche ist: nach den Posten im Elternbeirat von Kindergarten und Schule unterstützte sie Schott bei seiner Arbeit im Jugendzentrum Eglharting. Wegen Renovierungsarbeiten ist dies derzeit ein wenig auf Eis gelegt. »Gott sei Dank«, so die beiden einstimmig. Denn das neue Projekt, das Cafe Zam, beanspruche all ihre Kraft, versichern sie glaubhaft.

Geboren wurde die Idee, einen Ort der Begegnung für alle Generationen zu schaffen, durch ein Schlüsselerlebnis, das Schott hatte. Gemeinsam mit seinen Jugendlichen besuchte er Demenzkranke im Altenheim. Dabei sei das Ergebnis für beide Seiten so positiv gewesen, dass man sich ab da mit dem Gedanken an ein Generationen-Cafe getragen habe, schildert der Jugendpfleger. Großzügig unterstützt wurde die Idee von Bürgermeister Udo Ockel und dem Gemeinderat. Nachdem man zunächst ein anderes größeres, aber unpersönlicheres Gebäude anvisiert hatte, ergab sich die Gelegenheit, die Räume über dem »Schlaraffenland« der Nachbarschaftshilfe anzumieten. Allerdings waren die Räume sehr renovierungsbedürftig. So spuckten alle in die Hände: die Kinder, der Baubetriebshof und die Erwachsenen. Dicke Tapetenschichten wurden von den Wänden gekratzt, eine Waschgelegenheit geschaffen, ein Durchbruch gemacht und eine Treppe von außen angebracht. Das gemeinsam Durch- und Erlebte schweißte zusammen.

Mitgetragen wurde die Idee auch von der Bevölkerung, die dem Ort zu seinem Namen verhalf: »Cafe Zam«, weil das Zusammen und Miteinander das Leitmotiv ist. Kaum im Sommer eröffnet, fanden sich bald 40 Ehrenamtliche ein, die ein buntes Kaleidoskop an Angeboten und Mitmach-Aktionen für Jung und Alt ins Leben riefen: von Sitzgymnastik und Gedächtnistraining für die Alten, Filzen für Groß und Klein, Jugendabende, einem umfangreichen Adventsprogramm, kostenloser Gesundheitsberatung oder Seniorencomputerkursen. Ein wenig krankt noch das Flaggschiff, das »Generationen-Café-Kränzchen« am Sonntagnachmittag, das noch recht dünn besucht ist. »Dann lade ich erst mal alle Bekannten ein«, sagt Ehrenamtliche Karin Thal energisch, die nichts unversucht lassen wird, um die Verknüpfung von Jung und Alt zu einem Erfolg zu bringen. Mit so viel Entschlossenheit kann es gar nicht anders als gelingen.

Petra Tränkel

Artikel vom 17.12.2008
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