Gutachten soll Lösung bringen

Neubiberg · Verkehrschaos

Neubiberg · In keiner anderen südöstlichen Landkreis-Gemeinde ist die Einfahrt in den Ort so beschwerlich wie in Neubiberg: Wer von München mit seinem Auto in die Äußere Hauptstraße abbiegt, muss sich noch einmal in eine scharf nach links führende Abbiegespur einreihen und wegen des ungünstigen Winkels einen langen Rückstau in Kauf nehmen.

Der wird noch durch die Gleisanlage der S-Bahn verschlimmert, die sich rund 50 Meter entfernt kurz vor der Neubiberger Hauptstraße befindet: Sind die Schranken geschlossen, geht zeitweise oft gar nichts mehr. Schon lange rangiert in der Gemeinde die Behebung dieses Missstandes ganz oben auf der Prioritätenliste – nun will sie handeln: Auf der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses wurde vereinbart, ein Ingenieurbüro mit einer Vorplanung zu beauftragen. Ziel ist es, die Straßenführung dort merklich zu verbessern und zudem den gesamten Bereich im Dreieck Äußere Hauptstraße / ehemalige Rosenheimer Landstraße und Professor-Messerschmitt-Straße planerisch neu zu gestalten. Möglicherweise könnte ein Verkehrskreisel die desolate Situation an der Abbiegespur entschärfen, doch viele Gemeinderäte betrachten diesen Vorschlag der örtlichen Agenda 21 mit Skepsis. So auch Wilhelm Nehls (FDP), der in diesem Fall einen noch zäheren Verkehrsfluss befürchtet: »Einen Kreisel an der Stelle halte ich für problematisch.«

Das Plangutachten soll auch Auskunft darüber geben, inwieweit zusätzliche Lärmimmissionen für das Wohngebiet mit dem Häuserblock S 13 zu erwarten sind, sollte das Mammut-Projekt »Umbau Kreuzungsbereich Äußere Hauptstraße« einmal verwirklicht werden. Seit eine Unterführung der S-Bahn im Gespräch ist, denkt Neubiberg über dieses Vorhaben nach. Die hätte jedoch für die Anwohner des Wohngebietes einen gewaltigen Nachteil: Sie müssten mit einem noch höheren Verkehrslärm rechnen. Um die Unterführung mit dem dazu nötigen Rampenwerk zu errichten, müsste die Rosenheimer Landstraße nach Westen verlegt werden, was wiederum bedeutet, dass die Straße näher an den dortigen Häuserblock heranrückt. »Eine S-Bahn-Unterführung in sieben Metern Tiefe lässt sich nur machen bei einer Verschiebung des Kreuzungspunktes nach Westen«, schilderte Bauamtsleiter Marc Wißmann. Es sei zu erwarten, dass die Grenzwerte für den Lärmschutz, die tagsüber bei 59 und nachts bei 49 Dezibel liegen, überschritten würden. Im Gespräch ist auch die Errichtung einer Lärmschutzwand zwischen dem Häuserblock und der neuen Straße.

red

Artikel vom 17.12.2008
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