Aufstieg in die 2. Bundesliga ist ein Muss

Unterhaching · SpVgg hat viel vor

Der frisch gebackene Vorstand der SpVgg (v. l.) Anton Schrobenhauser, Engelbert Kupka, Peter Wagstyl und Michael Durach hat viel vor.   Foto: Bauer

Der frisch gebackene Vorstand der SpVgg (v. l.) Anton Schrobenhauser, Engelbert Kupka, Peter Wagstyl und Michael Durach hat viel vor. Foto: Bauer

Unterhaching · Die SpVgg Unterhaching ist zum Aufstieg in die 2. Bundesliga verdammt. Nie wurde der Zwang, erfolgreich sein zu müssen, deutlicher als bei der Jahreshauptversammlung des Vereins.

Die Neuwahlen der Vorstandschaft gingen recht problemlos über die Bühne, aber die Zukunftssorgen wachsen angesichts roter Zahlen, die in der 3. Liga unvermeidbar sind. Präsident Engelbert Kupka, der bereits seit 1973 an der Spitze des Vereins steht, stellte die Fernsehgelder in den Mittelpunkt seines Berichtes. Die 597.000 Euro Fernsehgeld gehen fast geschlossen drauf für die Beiträge der Berufsgenossenschaft und die Reisekosten. »Hier fehlen uns vier Millionen Euro Fernsehgeld«, sagte Kupka.

Das Problem der 3. Liga ist es seiner Ansicht nach, dass die Vereine dieser neuen Klasse praktisch die gleichen Aufwendungen, aber nur einen Bruchteil der Einnahmen wie in der 2. Bundesliga haben. Das Überleben in der 3. Liga ist für ihn, »wie wenn man einen Menschen mit einer Flasche Mineralwasser in die Wüste schickt. Die Absteiger aus der 2. Bundesliga sind dann wie Leute, die man mit der Badehose an den Nordpol schickt. Das Ergebnis ist, dass beide nicht überleben können.« Unter dem Strich steht in der Bilanz der Saison 2007/08 ein Verlust von 915.000 Euro. Dieses Minus konnte nur ausgeglichen werden durch die Einnahme von 975.000 Euro an Ablösesummen für die Verkäufe der Topspieler Ceyhun Gülselam und Robert Lechleiter. Diese beiden Transfers fallen bilanztechnisch in die aktuelle Runde 08/09. Engelbert Kupka sprach Klartext für den Fall, wenn es mit der schnellstmöglichen Rückkehr in die 2. Bundesliga nicht reicht: »Entweder wir finden dann einen großen Sponsor oder es wird gekürzt werden müssen.«

In dem Zusammenhang wehrte sich Engelbert Kupka mit Vergleichen zwischen den Bundesliga-Dorfclubs Unterhaching und Hoffenheim. »Unser Aufstieg von der B-Klasse in die Bundesliga ist nicht vergleichbar, denn wir haben unsere Waffen selber geschmiedet«, sagte Kupka. Die SpVgg habe das Projekt mit Spielern aus der Region angegangen und hatte auch in der 1. Bundesliga zeitweise elf deutsche Spieler in der Startformation. Hoffenheim ist seiner Meinung nach ein »Profifußball Start-Up«, für das der Dorfverein nur die Basis war. »Mit einem Sponsor wie Herrn Hopp würde ich das auch so machen«, sagte der Hachinger Vereinsboss. Eine sehr positive Bilanz zog unterdessen der Profi-Trainer Ralph Hasenhüttl. Er erinnerte an die Situation »mit einer sehr belastenden Stimmung« vor einem Jahr. Seinerzeit hing die Qualifikation der Hachin-ger für die 3. Liga bei Rang zehn in der Regionalliga am seidenen Faden.

»Aus einer Ansammlung von Spielern wurde eine besondere Truppe«, sagte Hasenhüttl. Der Trainer mahnte aber auch vorsichtig an, dass er in der Winterpause Verstärkungen benötigt, um vom aktuellen fünften Platz aus nach vorne angreifen zu können. Präsident Kupka pflichtete ihm bei, dass der dritte Platz in der Endabrechnung schon reicht: »Dann spielen wir Relegation und gewinnen.«

Der wichtigste Punkt der Neuwahl war der Wechsel beim 2. Vorsitzenden. Hier stellte sich Alfred Herrmann nach 36 Jahren als zweiter Mann im Verein nicht mehr zur Verfügung. Für ihn kamen mit Michael Durach und Peter Wagstyl zwei neue Vizepräsidenten. Um das zu ermöglichen, wurde die Satzung des Vereins geändert. Aus den zwei Posten für Vize-Präsidenten wurden drei. Diese Änderung bekam bei nur einer Gegenstimme leicht die notwendige Zweidrittelmehrheit.

Ergebnis der Wahl: 1. Vorsitzender: Engelbert Kupka, Vize-Präsidenten: Peter Grosser, Peter Wagstyl, Michael Durach, Kassier: Anton Schrobenhauser.

Mit dem Ziel des Wiederaufstiegs vor Augen wurde die Jahreshauptversammlung beschlossen.

Nico Bauer

Artikel vom 17.12.2008
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