Einsatz für alte Menschen

Grünwald · Resi-Friedel-Stiftung

Grünwald · »Resi Friedel war sicherlich der Hauptmotor für die Gründung des Altenheims Römerschanz«, betonte Dietmar Jobst, Geschäftsleiter der Gemeinde Grünwald. Von der Idee bis zur Fertigstellung des Hauses im Zentrum der Gemeinde 1986 setzte sich die engagierte Grünwalderin ein.

Das Bemühen um ein Altersheim in Grünwald war auch ein Hauptgrund, warum sie 1976 in den Gemeinderat eintrat und sich 1984 ein zweites Mal erfolgreich zur Wahl stellte. Über viele Jahre rief sie öffentlich um Spenden für die Errichtung des Alten- und Pflegeheims auf und ging auch selbst von Haus zu Haus. Sogar an ihren Geburtstagen bat sie um Spenden anstatt von Blumen oder anderen Geschenken. Rund 200.000 Mark waren das stolze Ergebnis. Die Gemeinde stockte auf eine Million Mark auf und errichtete im April 1987, ein Jahr vor ihrem Tod, die Resi Friedel Stiftung in Anerkennung und Würdigung der besonderen Verdienste. Wie Max Ernst in seinem Grünwald-Porträt berichtet, wurde Resi Friedel stark von ihrem Engagement beim Roten Kreuz geprägt. Bereits während des 2. Weltkrieges war sie in den Jahren 1940 bis 1942 im Kriegseinsatz in Lazaretten tätig, und beteiligte sich nach dem Krieg sofort am Aufbau des Bayerischen Roten Kreuzes.

Ihr Augenmerk lag dabei vor allem auf Grünwald, wo sie über 50 Jahre im Ortsteil Geiselgasteig lebte. Viele Jahre war sie im Vorstand des Kreisverbandes München und des Frauenarbeitskreises tätig, bis sie 1981 zur Ehrenbereitschaftsführerin ernannt wurde. Auch bei internationalen Katastropheneinsätzen wie dem Erdbeben 1976 in Friaul in Italien oder 1980 zwischen Neapel und Potenza in Süditalien wurde sie sofort aktiv, spendete selbst und sammelte für die Opfer. Zahlreiche Ehrungen zeigen ihr Engagement und ihre ungewöhnliche Hilfsbereitschaft. Der Freistaat Bayern dekorierte sie mit dem Ehrenzeichen in Silber und Gold sowie dem Steckkreuz des Bayerischen Roten Kreuzes. Die Bundesrepublik Deutschland ehrte sie unter anderem mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens. Noch wenige Wochen vor ihrem Tod am 19. April 1988 verlieh ihr der damalige Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß den Bayerischen Verdienstorden. Ernst betont in seinem Porträt, dass Resi Friedel »im positiven Sinn nie ein bequemer Mensch gewesen ist«, vor allem wenn es darum ging, helfen zu können. Er beschreibt sie als »ungewöhnlich liebenswürdig und hilfsbereit, aber auch von tiefem Lebensernst und Skepsis gegenüber dem Zeitgeist«.

Das Alten- und Pflegeheim Römerschanz, dessen Begründung ihrer zielstrebigen Arbeit zu verdanken ist, ist heute aus Grünwald nicht mehr wegzudenken und voll ins Gemeindeleben integriert. Im Dezember 2005 hat der Grünwalder Gemeinderat das Stiftungsvermögen von 511.000 Euro auf eine Million Euro aufgestockt. Und erst im Oktober dieses Jahres kam eine private Zuwendung in stolzer Höhe von 175.000 Euro dazu, worauf der Gemeinderat einstimmig das Stiftungsvermögen auf jetzt insgesamt 1,2 Millionen Euro aufstockte. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht Bewohner des Altenheims und bedürftige ältere Bürger Grünwalds mit Geld- und Sachzuwendungen zu unterstützen.

hol

Artikel vom 17.12.2008
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