Poings Bürgermeister Albert Hingerl zieht Bilanz

Poing · Eine finanzstarke Gemeinde

Poing · Poing ist eine der finanzstärksten Gemeinden im Landkreis. Doch angesichts der drohenden Rezession, die nach Bürgermeister Albert HIngerls Meinung drei bis fünf Jahre dauern könnte, hat er der Gemeinde einen »konservativen Haushalt« verordnet. Was das im Klartext bedeutet, machte Hingerl bei der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich. »Keine Schuldenaufnahme, keine Kredite« und »wir machen nicht sofort alles«.

Investieren wolle man vor allem in die Sicherheit, Kinder und Brandschutz, sagte der Rathauschef. Momentan steht Poing noch glänzend da. Denn nicht nur zeigte das Konto heuer sechs Millionen auf der Habenseite, auch die Schulden liegen bei nur 588.000 Euro Ende des Jahres.

»Wir sind eigentlich schuldenfrei« so Hingerl nicht ohne Stolz. Dass es auf Jahre hinaus so bleibt, soll ein defensiver Haushalt garantieren. Zu den fest geplanten Investitionen zählen Brandschutzmaßnahmen der Grundschule an der Karl-Sittler Straße, die mit 500.000 Euro zu Buche schlagen, die Volksschule erhält ein Modulgebäude dessen Kosten sich auf 650.000 Euro belaufen werden, Tiefbaumaßnahmen am Osterfeld betragen 1,265 Millionen. Weitere Investitionen sind die Vergrößerung des Badesees und die Erweiterung des Friedhofareals.

Mit 2,5 Millionen Euro bezuschusst die Gemeinde die Kindertagesstätten. Eine Investition, die Poing den Ruf einer Vorbildfunktion über die Grenzen hinaus beschert. Gestiegen sind die gemeindlichen Personalausgaben auf 4,3 Millionen Euro. Damit bezahlt die Gemeinde 60 Personen in Vollzeit, der Rest ist in Teilzeit angestelltes Personal. Statt die Reinigung der öffentlichen Gebäude out zu sourcen, hatte der Gemeinderat beschlossen neue Reinigungskräfte einzustellen, die für die Hygiene insbesondere in den Schulen garantieren.

Derzeit beträgt der Vermögenshaushalt 40 Millionen, laut Finanzplan sollen es im Jahr 2012 45 Millionen sein. Das allerdings ist nicht gesichert. Denn noch profitiert Poing von einer hohen Einkommenssteuer aus dem Jahr 2006. Angesichts der Wirtschaftslage ist dies einer von mehreren weiteren risikobehafteten Posten, wozu die Einnahmen durch den Verkauf von Grundstücken zählen. So muss mit einer Verzögerung des Verkaufs oder geringeren Einnahme des Erlöses gerechnet werden. Petra Tränkel

Artikel vom 16.12.2008
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