Moslemische Gemeinde setzt Zeichen gegen den Terror

Unterschleißheim · Gemeinsames Friedensgebet

Ein Gebet für den Frieden: Der Integrationsbeauftragte Ali E. Danabas, Iman Karaman, O. Akdag und Mu. Kilic (v. l.) verurteilten in der Unterschleißheimer Moschee jede Form von Gewalt. F.: ba

Unterschleißheim · Ein Gebet für den Frieden auf der Welt, die Verurteilung jeglicher Form von Gewalt auf der Welt – damit gab die moslemische Gemeinde Unterschleißheim am vergangenen Sonntag ihrer Trauer angesichts der Anschläge von Bombay Ausdruck. Deutlich machte sie damit auch noch einmal, dass Terror extremer Islamisten niemals im Namen der Menschen dieses Glaubens geschieht.

Die moslemische Gemeinde lud zu dieser besonderen Veranstaltung auch alle Nicht-Moslems ein, um zu zeigen, dass die unterschiedlichen Religionen im Grunde nicht weit auseinander liegen. »Wir können verschiedenen Kulturen angehören«, las der Landkreis-Integrationsbeauftragte Ali E. Danabas vor, »aber wir haben alle den gleichen Schöpfer.« Dieser Schöpfer der Erde frage auch nicht, welche Nationalität Menschen wollten. Er las dazu eine Passage aus dem Koran vor: »Wenn der Schöpfer alle gleich haben wollte, dann hätte er uns als ein Volk geschaffen.«

Danabas las die Erklärung auf Deutsch vor, Iman Karaman auf türkisch. Beide verglichen die Menschheit mit einer großen Familie. »So wie ein Baum verdorbene Früchte hat, kann es auch in einer Familie sein«, erklärten die beiden.

Die wichtigste Aussage war die, dass der Koran jede Form von Töten als ein Verbrechen an der ganzen Menschheit verurteile. »Kein Glaube dieser Welt kann Terror für gut heißen«, schlussfolgerte Ali E. Danabas und erinnerte daran, dass sich die Kulturen näher stehen, als deren Angehörige manchmal denken: »Die Welt braucht Liebe unter den Menschen genauso wie Brot, Wasser und Luft.« ba

Artikel vom 09.12.2008
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