Ayinger Weizen-Bock wird Bier des Monats

Aying · Köstlicher Sieger

Feierten gemeinsam die Kür zum Bier des Monats: (v. l.): Hans-Jürgen Iwan, Frank Winkel, Helmut Erdmann, der Bräu Franz Inselkammer, Matthias Kliemt. Foto: hw

Aying · Beinahe wäre echten Bierliebhabern ein besonderes Schmankerl durch die Lappen gegangen, denn der eben erst als »Deutschlands Bier des Monats« ausgezeichnete Ayinger Weizen-Bock war eigentlich gar nicht für den Verkauf bestimmt, verriet Brauerei-Direktor Helmut Erdmann bei der Preisverleihung am vergangenen Donnerstag.

Gebraut wurde der Ayinger Weizen-Bock« von Braumeister Hans-Jürgen Iwan und seinen Kollegen vor drei Jahren eigentlich eigens für den 70. Geburtstag von Brauerei-Besitzer Franz Inselkammer. Ausgeschenkt wurde das Bier exklusiv auf dessen Geburtstagsfeier, erinnerte sich Helmut Erdmann. Da es bei den Besuchern und beim Bräu aber so gut ankam, beschloss man in der Brauerei Aying dieses Winterbier auch für andere Bierliebhaber zugänglich zu machen.

Ein guter Entschluss, denn einer der vielen Brauerei-Fans hatte den deutschen ProBier-Club auf diese Köstlichkeit aufmerksam gemacht, ein Brief mit positiven Folgen.

Die Auszeichnung zum »Bier des Monats« in Form einer goldenen Plakette und einer Urkunde übergaben die beiden Vorsitzenden des ProBier-Clubs, Matthias Kliemt und Frank Winkel, persönlich an den Bräu von Aying. Die beiden Bierliebhaber kamen zur Preisverleihung extra aus Dortmund angereist, wo der Verein auch seinen Stammsitz hat. Matthias Kliemt berichtete, dass im Norden Deutschlands das Brauereisterben besonders stark gewütet habe. Statt mittelständischer Brauereien hätten dort vor allem die großen Industriebrauereien überlebt, die keine regionalen Spezialitäten sondern nur noch massentaugliche Ware brauen würden. Die Folge davon sei eine beklagenswerte »Bierarmut«, da vielfach nur noch »Chemiebiere in den Supermärkten« zu finden seien. Erklärtes Ziel der Bierfreunde ist es, auf mittelständische Brauereien und ihr Angebot aufmerksam zu machen. Gegründet wurde der Club 1998 (www.ProBier-Club.de), er hat deutschlandweit über 5500 Mitglieder.

Ausgewählt wird das jeweilige Bier des Monats von einem Konsumenten-Ausschuss, das ausgesuchte Bier wird dann allen Mitgliedern zugeschickt, inklusive eines Fragebogens. Im Fragebogen halten die Tester ihre Eindrücke bezüglich Farbe, Geruch, Geschmack, Optik und Gesamteindruck fest, am Jahresende wählen sie aus den zwölf vorgestellten Bieren ihr Bier des Jahres aus. »Es wäre natürlich sensationell, wenn wir mit unserem Weizen-Bock zum Bier des Jahres gewählt würden, erklärt Helmut Erdmann, doch auch so sei man stolz auf diese Auszeichnung und freue sich, sich auf diese Weise sozusagen deutschlandweit präsentieren zu können. Die Belegschaft feierte den Erfolg ebenfalls, mit dampfenden Weißwürsten und natürlich einem Glas süffigen Weizen-Bock.

Der Weizen-Bock ist übrigens ein obergäriges Weizenstarkbier. Es überzeugt mit 16,5 Prozent Stammwürze und 7,0 Prozent Alkohol sowie durch seinen leicht würzigen und frischen Geschmack. Nach Aussage von Helmut Erdmann passt es hervorragend zu winterlichen Speisen wie Gänse- oder andere Braten, denn »gehaltvoll ist der Ayinger Weizen-Bock auf jeden Fall, da braucht man eine handfeste Grundlage«.

Wer die Ayinger Bierspezialität, die es nur während der Wintermonate gibt, vor Ort probieren möchte, hat dazu beim 4. Ayinger Weihnachtsmarkt vom Samstag, 29. November, bis zum Sonntag, 21. Dezember vor dem Liebhards Bräustüberl an der Münchner Straße die perfekte Gelegenheit dazu. Geöffnet hat der Markt am Samstag von 17.00 bis 20.00 Uhr und sonntags von 13.00 bis 19.00 Uhr.

Heike Woschée

Artikel vom 26.11.2008
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