Pfarrei St. Martin will sich neue Orgel anschaffen – Spendenaktion läuft an

Moosach · Das Ende schriller Töne

Kirchenmusiker Sebastian Adelhardt, Sebastian Winkler von der Orgelbaukommision und Pfarrer Martin Cambensy (v.l.) haben das gemeiname Ziel, dass die Finanzierung der neuen Orgel bis zum Jahr 2012 steht. Foto: wei

Kirchenmusiker Sebastian Adelhardt, Sebastian Winkler von der Orgelbaukommision und Pfarrer Martin Cambensy (v.l.) haben das gemeiname Ziel, dass die Finanzierung der neuen Orgel bis zum Jahr 2012 steht. Foto: wei

Moosach · Pfarreimitglieder und viele Moosacher Kirchgänger sind sich einig: Die Orgel in der neuen St.-Martins-Kirche hat längst ausgedient. Die billigen und verschlissenen Materalien des Stückes, das Mitte der 70er-Jahre gebaut wurde, produzieren teilweise schrille Töne. Kurzum: Ein neue Orgel soll her.

Um die Anschaffung zu realisieren, bildete sich im Herbst 2006, unter der Leitung des Kirchenmusikers Sebastian Adelhardt, eine Orgelbaukommision. Die sieben Männer und Frauen wollen mit der Aktion »Platz schaffen hilft!« die Moosacher dazu bewegen, durch Sachspenden den Orgelbau zu unterstützen.

Die Erkenntnis, dass die alte Orgel in Rente geschickt werden muss, besteht schon lange. So gibt es bereits drei Gutachten eines unabhängigen Orgelsachverständigen des Ordinariats, die den schlechten Zustand des Stückes belegen. Ende der 90er-Jahre stand dann der Beschluss, eine neue Orgel anzuschaffen. Laut Sebastian Adelhardt sei nicht nur die billige Verarbeitung aus Sperrholz und Aluminium, sondern auch die fehlende Harmonie mit dem Kirchenschiff ein Hauptgrund für die angestrebte Neuanschaffung.

Der Fachmann erzählt: »Das Wichtigste ist, dass eine Orgel mit dem Raum abgestimmt ist. Das Stück und das Kirchenschiff müssen miteinander verschmelzen. Daher ist eigentlich jede Orgel in Unikat. Unsere Orgel ist eine billige von der Stange.« »Und das hört man. Sie klingt ein wenig seelenlos«, stimmt Pfarrer Martin Cambensy, der auch manchmal auf der Orgel spielt, mit ein. Doch nicht nur die Leute, die ein spezielles musikalisches Gehör besitzen, bemerken die Missstände. »Vielen Kirchgängern fällt auf, dass sie schrill klingt«, so Adelhardt. Für diejenigen, die mal genauer hinhören wollen, will Adelhardt künftig eine kleine Orgel-Vorführung veranstalten.

Die Orgelbaukommission arbeitet unter dem Motto »Orgel 2012«. Die Jahreszahl »2012« steht für den Zeitpunkt, an dem die Finanzierung gewährleistet sein soll. Die Kosten für eine neue Orgel werden sich schätzungsweise auf 850.000 Euro einpendeln – die nötigen Umbaumaßnahmen auf der Empore nicht miteingeschlossen. »Derzeit beträgt der Kontostand in etwa 200.000 Euro«, überschlägt Kommisionsmitglied Sebastian Winkler. Um das anvisierte Ziel zu erreichen, haben sich Adelhardt & Co. eine Firma ins Boot geholt, die Sachspenden annimmt, versteigert und den Großteil des Erlöses an die Orgelbaukommision weiterleitet.

Unter der Telefonnummer 08 00/ 0 00 53 71 können Interessierte Gegenstände aller Art anbieten. »Ob ein Gemälde, Besteck oder Autoteile – gespendet werden kann alles, was den Mindestbetrag von 25 Euro nicht unterschreitet. Die Sachen werden dann am Telefon geschätzt und von zu Hause abgeholt«, erklärt Winkler die Aktion »Platz schaffen hilft«. Sebastian Adelhardt steuert schonmal sein Radl und ein paar Skier bei.

Weitere Informationen über »Orgel 2012« und die Aktion »Platz schaffen hilft« gibt es auf der Internetseite www.st-martin-moosach.de.

Artikel vom 25.11.2008
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