EHC-Stürmer trifft gegen Riessersee – Coach Cortina trotz vier Niederlagen in Folge zufrieden

Teamplayer Barz bricht seinen Tor-Bann

Mit seinem Treffer gegen den SC Riessersee beendet Benjamin Barz (li.) seine Torflaute. Zum Sieg hat’s für den EHC dennoch nicht gereicht.  	Foto: Heike Feiner

Mit seinem Treffer gegen den SC Riessersee beendet Benjamin Barz (li.) seine Torflaute. Zum Sieg hat’s für den EHC dennoch nicht gereicht. Foto: Heike Feiner

München · Wenn EHC-Coach Pat Cortina nach einem Spiel seinen Lieblingssatz auspackt, weiß man, dass er zufrieden ist. »We worked hard«, sagt er dann. Wenn er diese Phrase allerdings ausbaut und ein »yes, we worked well« dranhängt, dann muss das heißen, dass der Eishockeylehrer sehr zufrieden mit seiner Mannschaft ist. Mehr sogar noch. »Ich bin stolz auf die Jungs«, verkündete Cortina nach einem Wochenende, das auf dem Papier andere Schlüsse zugelassen hätte. Am Freitag 1:3 in Ravensburg unterlegen, am Sonntag mal wieder vor heimischem Publikum ein Derby verloren, 2:3 nach Penaltyschießen gegen den SC Riessersee aus Garmisch.

Von Jan Lüdeke

Ein Punkt nur – wieso war Cortina so stolz auf sein Team? »Die letzten Tage waren sehr hart«, resümierte der Trainer. Denn Schlüsselspieler hatten sich reihenweise ins EHC-Lazarett verabschiedet. Zu dem bereits seit geraumer Zeit angeschlagenen Markus Jocher gesellten sich nun auch noch Kapitän Andi Raubal sowie die beiden Topscorer David Wrigley (10 Tore / 10 Vorlagen) und Dylan Gyori (7 / 13), der nach dem ersten Drittel gegen Garmisch mit einer Leistenverletzung vom Eis musste. In der Folge mussten andere Akteure einspringen und so wurde das Wochenende zum Wochenende der ungewohnten Torschützen.

In Ravensburg trug sich Kevin Lavalee in die Liste ein, nachdem er von Förderlizenzspieler Christian Wichert maßgenau bedient worden war – für den nachträglich verpflichteten Defensivmann das zweite Saisontor. Eines mehr hat sein Verteidigerkollege Dave Reid auf dem Konto. Der zeigte gegen Garmisch endlich wieder seine Qualitäten als Blueliner, als er den EHC 14 Sekunden vor Schluss der Partie mit einem strammen Schuss zum 2:2-Ausgleich in die Verlängerung rettete.

Weniger erfolgreich, und das obwohl als Stürmer angestellt, ist bislang die Saison für den ehemaligen Nationalspieler Benjamin Barz verlaufen. Doch gegen Garmisch gelang dem 25-jährigen Medizinstudenten der langersehnte erste Treffer in der laufenden Spielzeit. »Es war schon schwierig, nicht frustriert zu sein. Aber ich habe immer weiter Gas gegeben«, sagt Barz zurückblickend. Es sei erinnert: Pat Cortina liebt harte Arbeit und Beispiele wie das des Benjamin Barz stützen den Italo-Kanadier in seiner Überzeugung, harte Arbeit werde irgendwann immer belohnt.

Barz freut sich vor allem, dass seine »professionelle Einstellung«, so die Selbsteinschätzung des Angreifers, endlich belohnt worden sei: »Ich habe den Jungs gezeigt, dass ich da bin.« Es sei schwierig gewesen, in den vergangenen Wochen nicht ständig die eigene Leistung zu hinterfragen, damit zu hadern, oft nur in der vierten Angriffsreihe zu stehen und damit verbunden weniger Eiszeit zu bekommen. Dass Barz in Zukunft wieder länger auf dem Eis stehen wird, ist nach der Leistung vom Sonntag anzunehmen. Doch »das entscheidet der Trainer«, gibt sich der Stürmer zurückhaltend.

In den Vordergrund zu drängen ist sowieso nichts für den Teamplayer Barz. Lieber spricht er darüber, woran er und seine Mitspieler noch arbeiten müssen. »Wir treffen zurzeit zu wenig in Überzahl. Aber daran arbeitet der Coach bereits mit uns. Ansonsten sind es nur Kleinigkeiten, die wir verbessern müssen.« Und dass der EHC seit vier Spielen nicht mehr gewonnen hat, verunsichert Benjamin Barz schon gar nicht, denn »solche Phasen gibt es immer in einer Saison«. Das gleiche sagt Pat Cortina übrigens auch zur aktuellen Negativserie. Der Coach ist aber bekanntlich trotzdem zufrieden. Barz nicht ganz. Er will möglichst schnell wieder zurück in die Erfolgsspur. Denn in der Tabelle oben zu stehen, sei nicht nur das Ziel, nein mehr, »das ist unser Anspruch«.

Artikel vom 24.11.2008
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