Die »Showgirls« reißen mit

Feldmoching · Spaß muss sein

Der Spaß steht im Mittelpunkt bei den »Showgirls« – wie man sieht.	Bild: dr

Der Spaß steht im Mittelpunkt bei den »Showgirls« – wie man sieht. Bild: dr

Feldmoching · Vor fünfzehn Jahren begann die erfolgreiche Geschichte der heutigen Showgirls beim TSV Feldmoching. Damals noch eine traditionelle Prinzengarde mit Prinzenpaar, lösten sie sich im Laufe der Zeit immer mehr von dieser Tradition – und nannten sich einfach »Showgirls«.

Auch unter diesem Namen haben sie im Münchner Norden Erfolg und sind auf Veranstaltungen immer gern gesehene Gäste. Auf dem Feldmochinger Fachingsfest dürfen sie nie fehlen. Zusätzlich sind sie auf Bällen, Gardetreffen, zum Beispiel in Oberschleißheim, sowie auf anderen kleinen Faschingsveranstaltungen im Münchner Norden vertreten. Zu einer Ausbreitung der Auftritte auf den gesamten Münchner Raum wollte Trainerin Christiane Weinzierl noch nichts sagen – ausschließen will sie es nicht. Die Truppe hat auch schon vereinzelt am großen Münchner Faschingsumzug teilgenommen, ist am 11. November in der Freiheizhalle an der Donnersbergerbrücke aufgetreten.

Dabei beeindruckten die ausschließlich weiblichen Tänzerinnen ihr Publikum mit einem »Powerprogramm«, wie es Weinzierl nennt: Ein spektakuläres zehnminütiges Programm, das den Gästen kräftig einheizt. Um solche Kraftakte stets mit einem Lächeln bewerkstelligen zu können, müssen die Showgirls hart trainieren. Dafür treffen sie sich zwei bis drei Mal in der Woche in der Mehrzweckhalle des TSV Feldmoching und studieren innerhalb von zwei Stunden die Bewegungen ein. Zu ihrem Tanzstil sagt die Trainerin nur, er sei ein ganz eigener. Sie habe schon einiges ausprobiert, sei auf bestimmte Grundbewegungen immer wieder zurückgekommen, anderes hätten sie wieder verworfen.

Jedes Jahr im September steht die »Frauschaft« von zurzeit acht Tänzerinnen für die kommende Saison fest. Wer allerdings Interesse hat, mitzutanzen, hat jeweils im Frühjahr die Möglichkeit, Mitglied der Gruppe zu werden. Alles, was man mitbringen sollte, ist ein bisschen Taktgefühl. Auch Männer seien willkommen, denn bei einigen Figuren wäre »eine starke Hand ganz hilfreich«. Obwohl Training und Anspruch schon fast in Richtung Leistungssport weisen, steht bei den 16- bis 27-Jährigen der Spaß im Vordergrund.

Die Showgirls treten auch auf Geburtstagsfeiern und Hochzeiten mit einem Programm auf, das sich von Jahr zu Jahr weiter entwickelt. Dadurch hat die Gruppe sich in ihrem langen Bestehen ein großes Repertoire angeeignet. So kann sie bei ihren Auftritten ihr Programm spontan variieren. Dabei präsentieren die Showgirls immer wieder einfallsreiche Kostüme, die extra von einer eigenen Schneiderin entworfen und fertig gestellt werden. Damit sprechen sie ein breites Publikum an, dem sie eine unbeschwerte Zeit bescheren mit ihrer Show. Dies funktioniert am besten in der »bunten Jahreszeit«, in der es für die Showgirls fast nichts anderes mehr gibt in ihrem Leben – und erst recht in Sachen Auftritte – als Fasching.

Natürlich sei der mit dem Kölner Karneval nicht vergleichbar, aber es sei immer wieder schön – und ihre Truppe keine, die nach dem Auftritt sofort dauerhaft hinter der Bühne verschwände, sagte Christiane Weinzierl. Sie suchten den Kontakt zu den Leuten und feierten nach ihren Shows sehr gerne noch mit – ein Grund, warum die Trainerin von dem Thema »Meisterschaft« nicht viel wissen will. Es sei einfach etwas ganz Anderes, vor einer Jury zu tanzen als vor einem Publikum, bei dem der »Spaßfaktor« eine große Rolle spiele. Außerdem seien sie eine eingeschworene Gruppe, die neben dem Training und den Auftritten viel gemeinsam mache, zusammen essen gehe, Kinos und Discos besuche. Nein, »Meisterschaften« brauchen die Showgirls nicht – sie haben einfach Spaß an dem, was sie machen, und das kommt bei ihrem Publikum bestens an. Bei jedem Auftritt neu. Dominic Rapp

Artikel vom 19.11.2008
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