Polizei gibt Hinweise, wie man sich wirkungsvoll vor Einbrüchen schützt

Giesing/Harlaching · Sicherheitstipps von den Profis

Viele Tipps und reichlich technisches Wissen vermittelt die Polizei den Bürgern in Sachen Einbruchschutz. Polizeihauptkommissar Dieter Heumann (r.) und der Erste Kriminalhauptkommissar Alois Neulinger im Rollenden Sicherheitsbus.  Foto: HH

Viele Tipps und reichlich technisches Wissen vermittelt die Polizei den Bürgern in Sachen Einbruchschutz. Polizeihauptkommissar Dieter Heumann (r.) und der Erste Kriminalhauptkommissar Alois Neulinger im Rollenden Sicherheitsbus. Foto: HH

Giesing/Harlaching · Der Herbst ist da und damit auch die Einbrecher. »Schnell ist die Türe aufgehebelt, der Schließriegel der Tür zurückgedrückt oder das gekippte Fenster geöffnet – Hauptsache es geht schnell, einfach und ohne Zeugen binnen weniger Minuten!«

Polizeihauptkommissar Dieter Heumann als Kontaktbeamter der Polizeiinspektion 23 und insbesondere der Erste Kriminalhauptkommissar Alois Neulinger von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle für Einbruchschutz des Münchner Polizei-Präsidiums kennen ihre Pappenheimer aus langjähriger, für die betroffenen Bürger leidvoller Erfahrung. Besonders die Herbstmonate bis in den März hinein haben sich oft ganze Banden als Schwerpunktzeit für Einbrüche und Einbruchserien herausgepickt. Die in dieser Zeit früher hereinbrechende Nacht bietet den Einbrechern einen besseren Schutz vor dem Entdecktwerden. Im Rahmen der Präventionsaktion »SAFE« gegen solche Dämmerungseinbrecher haben die Beamten in den vergangenen Wochen wieder jede Menge Aufklärungsarbeit verrichtet.

Mit ihrem Beratungsbus »RoSi« (Rollende Sicherheit) tourten die Kriminalfachleute und die Kontaktbeamten auch durch Giesing und Harlaching. »Die Aktion wurde heuer wieder hervorragend angenommen«, so Heumann erfreut. Bei den Vorort-Informationen der Bürger wie zuletzt am Theodolindenplatz sei »RoSi« wieder stark frequentiert worden. »RoSi« hatte auch einiges zu bieten: hier konnten die Bürger nicht nur sicherheitsrelevante Fragen mit den Beamten erörtern – Fachleute wie Neulinger präsentierten auch eine Auswahl an modernen Sicherheitsschlössern und technischen Absicherungen. Die Nachfrage war immens. »Die Leute sind einfach immer mehr sensibilisiert bei diesem Thema, seit besonders auch voll durchorganisierte Banden aus Osteuropa auch in München in immer stärkerem Maße tätig werden«. Er und seine Kollegen wurden mit Fragen schier bestürmt: »Was kann ich machen, wenn ich im Urlaub bin, wie kann ich mich am besten gegen Einbrecher schützen, wie sichere ich meine Fenster und Türen besonders effektiv, wie schrecke ich potentielle Täter ab und ist ein (Wach-)hund im Haus hilfreich?« Ein ganzes Portfolio an Fragen hatten die Beamten so abzuarbeiten. Beim Thema Hund musste Heumann fast lachen: »Ansatzweise« könne ein wachsames Tier schon helfen – »aber was passiert, wenn Sie mit dem Hund gerade Gassi gehen?«

Kripo-Mann Neulinger gab ergänzend zu bedenken, »in den allermeisten Fällen sind solche Einbrüche nach drei Minuten auch schon wieder vorbei – die schauen sich vorab ihre Adressen genau an!«

Beratung und Tipps

Damit die Menschen vor Einbrechern verschont bleiben, werden die Beamten nicht müde, einige Tipps zu geben: laut Neulinger werde den Einbrechern die Arbeit viel zu oft nämlich viel zu leicht gemacht, weil Menschen ihre Türen und Fenster nicht komplett verschließen – mit Blick auf die kurzen Tatzeiten sollte man dies auch bei kurzer Abwesenheit tun, so die Experten. Auch sollten Schlüssel nicht in der Umgebung des Hauses versteckt werden – »unsere Kundschaft kennt diese Verstecke«, so Neulinger weiter. Außerdem sollten die Menschen nur wenige Bargeldmittel und Wert- sachen im Hause aufbewahren. »Anlocken kann man die Täter auch«, so der Einbruchexperte, »durch überquellende Briefkästen, dauerhaft fehlende Beleuchtung oder ständig geschlossene Rollos!« Hier sollte der Grundsatz »Nachbarn helfen Nachbarn« greifen – etwa bei Abwesenheit in den Urlaubsmonaten.

Wer verdächtige Personen im Umfeld der eigenen Wohnung oder des Hauses ausmacht, sollte sich zudem nicht scheuen, die Notrufnummer 110 der Polizei zu wählen. »Wir sind auf Tipps aus der Bevölkerung dringend angewiesen«, so Heumann. Denn die Folgen solcher Einbrüche, berichten die Experten »überfordern viele Opfer«. Nicht nur die Wohnungen sind oft stark verwüstet – »da stehen plötzlich ungeklärte Versicherungsfragen im Raum oder die Heimgesuchten sind von der Tat traumatisiert und können in ihren Häusern nicht mehr leben«, berichtet Neulinger.

Info und Beratung

Wer sich eingehender informieren will bei den Fachleuten der Münchner Polizei, der kann dies tun. Nach telefonischer Terminvereinbarung unter 29 10/34 30 bieten die Kriminalbeamten der »Beratung für Einbruchschutz« in der Ettstraße 2 auch ganz individuelle Beratung. »Wir nehmen uns Zeit für die interessierten Bürger«, so Neulinger.

Hettich

Artikel vom 05.11.2008
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