PC-Workshop für Haidhausener Hauptschüler

Haidhausen · »Der kann was«-Projekt in der Kreppe

Besonders gefreut haben sich die Teilnehmer auch über die T-Shirts, die sie am Ende mit dem Zertifikat überreicht bekommen haben.Foto: Privat

Besonders gefreut haben sich die Teilnehmer auch über die T-Shirts, die sie am Ende mit dem Zertifikat überreicht bekommen haben.Foto: Privat

Haidhausen · Für sechs Schüler der neunten Klasse an der Wörthschule in Haidhausen startete ein neues Berufsorientierungsprojekt des Kinderschutz e.V. mit einem ganz besonderen Auftakt. Das Unternehmen Nvidia hatte beschlossen, dieses Projekt mit der Ausstattung von vier PC-Arbeitsplätzen für die Jugendlichen auf der Berufssuche zu unterstützen.

Doch die Jugendlichen sollten nicht nur von der PC-Ausstattung profitieren, sondern selbst beim Zusammenbau der Computer mitwirken. Fast ein Drittel des Münchner Nvidia Büros verlegte dazu für einen Nachmittag den Arbeitsplatz in die Räumlichkeiten der »Kreppe« – die Projekt- und Gruppenräume der Jugendsozialarbeit des Kinderschutz e.V. Zunächst brachten die sieben freiwillig engagierten Mitarbeiter den Jugendlichen die Komponenten des PC vom Mainboard über die Festplatte bis zum Betriebssystem näher.

Nach der theoretischen Einführung konnten die Jugendlichen zusammen mit den Nvidia-Mitarbeitern ihren PC zu- sammenbauen. Die Schüler bewiesen dabei großes Geschick und viel Neugier und nach nur einer Stunde konnten die ersten PCs in Betrieb genommen werden. Für die Hauptschüler sind solche Projekte auf ihrem Weg ins Berufsleben besonders wichtig. Hier können sie Erfolgserlebnisse sammeln und lernen, welche Fähigkeiten in ihnen stecken. Ermutigend für die Jugendlichen war dabei auch zu sehen, dass nicht nur sie oftmals einen Mitgrationshintergrund haben, sondern auch die Nvidia-Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern stammen und erfolgreich in der IT-Branche arbeiten.

In den Gesprächen zwischen den Mitarbeitern des Unternehmens und den Schülern stellte sich beispielsweise heraus, dass die Jugendlichen einer Gruppe aus Syrien und Polen kamen, die IT-Profis aus der Türkei und Frankreich. Um die Jugendlichen auf der Ausbildungsplatzsuche zu unterstützen, stellte das IT-Unternehmen allen Teilnehmern am Work- shop ein Zertifikat über die Leistung für ihre Bewerbungsmappe aus.

Die Jugendlichen waren mit dem Ergebnis des Nachmittags sichtlich zufrieden und haben schon Pläne, was in den nächsten Wochen im Projekt passieren soll.

Beispielsweise erzählte ein Schüler von seinem erfolgreichen Praktikum in der Sportabteilung eines großen Kaufhauses und seinem Wunsch, nun die perfekten Bewerbungsunterlagen für einen Ausbildungsplatz zu erstellen. Damit die Bemühungen, Hauptschüler in Ausbildung zu bringen, erfolgreich sind, müssen Schule, Jugendhilfe, Berufsberatung und Wirtschaft gemeinsam an einem Strang ziehen.

Bestes Beispiel, wie dies funktionieren kann, lieferte der Workshop in Kooperation zwischen dem Kinderschutz e.V. und dem IT-Unternehmen. Als Guido Bischoff, Marketing Manager der Nvidia GmbH, davon hörte, dass ein »Bewerbungstrainingscenter« für die Hauptschüler einzurichten sei, war er sofort Feuer und Flamme.

Der Betrieb stellte daraufhin nicht nur ein Team für den PC-Workshop frei, sondern stiftete zudem zahlreiche Geschäftspartner dazu an, sich mittels Sachspenden für das Projekt zu engagieren. So wurden beinahe alle PC-Komponenten für die vier Computer sowie ein Notebook für die Projektleitung »frisch vom Band« von Herstellern gespendet.

Artikel vom 05.11.2008
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