Hachinger Tisch freut sich über neue Spender und neues Auto

Hachinger Tal · Gute Aussichten

Jeden Freitag stehen die Mitarbeiter des Hachinger Tisches bereit, um die gespendeten Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen.    Foto: Privat

Jeden Freitag stehen die Mitarbeiter des Hachinger Tisches bereit, um die gespendeten Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen. Foto: Privat

Hachinger Tal · Edeltraud Kauffmann strahlt. Und nicht nur sie, sondern alle Taufkirchner Helfer aus dem Team des Hachinger Tischs, hat die Gemeinde Taufkirchen ihnen doch den langersehnten Bus für das kommende Jahr zugesagt.

Rund 10.000 Euro wird die Gemeinde dafür in den Haushalt 2009 einstellen, das Organisatorenteam wird selber 5.000 Euro, finanziert aus Spenden, drauflegen. Ohne eigenes Auto, so erklärte Edeltraud Kauffmann den Mitgliedern des Sozialausschusses, wäre man immer auf die Transporter der anderen beteiligten Gemeinden, Unterhaching oder Oberhaching, angewiesen. In den beiden Nachbarorten stehe dem Hachinger Tisch jeweils ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung, berichtete Kaufmann weiter. Insgesamt verteilt der Hachinger Tisch innerhalb eines Jahres rund eine Tonne Ware. Vor allem Lebensmittel, manchmal aber auch Hygieneartikel, die sich diese Menschen sonst einfach kaum leisten könnten, so die engagierte Taufkirchnerin.

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Oft bekomme sie spontan Anrufe von beteiligten Geschäften, dass man Dieses oder Jenes sofort abholen könne. Mit einem eigenen Wagen bräuchte es nicht immer die Abstimmung mit den Fahrern aus Unterhaching, die bislang dankenswerter Weise fast immer eingesprungen seien. Benötigt wird ein Kastenwagen, in den sich Steigen und Kisten leicht stapeln lassen, um so das Ein- und Ausladen für die Helfer zu vereinfachen. Die Idee, das Fahrzeug eventuell behindertenfreundlich ausbauen zu lassen, will die Gemeinde prüfen, dann könne das Fahrzeug in der Zeit, in der es vom Hachinger Tisch nicht benötigt wird, zu Fahrdiensten verwendet werden, nahm Bürgermeister Jörg Pötke die Anregung der Gemeinderäte auf.

Mit viel Arbeit ist die freitägliche Verteilaktion verbunden, so Kauffmann. Muss die gesamte Ware doch bei den jeweiligen Spendern abgeholt, ins Lager gefahren und freitags dort wieder abgeholt werden, bevor im Pfarrhof von St. Georg die Verteilung beginnen kann. Die Bezieher der Ausweise bezahlen beim Hachinger Tisch für »ihren Einkauf« einen Euro für eine einzelne Person und zwei Euro für Familien, erläuterte Kauffmann. Mit diesem Geld decke man einen Teil der Unkosten, außerdem habe sich dieses System bewährt, denn was nichts koste, sei auch häufig nichts wert.

Damit jeder der Bedürftigen mal aus dem Vollen schöpfen kann, wurden die Bezieher in Zehnergruppen aufgeteilt, jede Woche dürfe eine andere Gruppe als erste aussuchen. Das habe auch den erzieherischen Vorteil, dass jeder mal in der letzten Gruppe sei und so mitbekomme, was es bedeutet, wenn am Ende kaum noch etwas übrig sei. Um auch wirklich allen Beziehern volle Taschen zu garantieren, führe man momentan eine Warteliste mit elf Familien. Aber auch da gibt es gute Nachrichten und Edeltraud Kauffmanns Augen beginnen wieder zu leuchten.

Der Metro Cash & Carry Großmarkt in Brunnthal hat sich direkt nach seiner Eröffnung Mitte Oktober dazu bereit erklärt, den Hachinger Tisch zu unterstützen. Sozusagen offene Türen habe sie beim Geschäftsleiter Horst Horn eingerannt, freut sich die Organisatorin. »Wir haben schon so tolle Sachen für unseren Tisch bekommen. Vor allem Milchprodukte sind selten und sehr begehrt,« freut sich auch Karolin Gegg vom Hachinger Tisch-Team.

Die Mitarbeiter des Hachinger Tischs sind sich des Mehraufwands wohl bewusst, den Läden wie die Metro, aber auch kleine Geschäfte wie zum Beispiel »Käse & Co« aus Unterhaching haben, wenn sie ihre Waren kurz vorm Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht wegschmeißen, sondern extra verpacken und sie der Tafel zur Verfügung stellen. »Ich bin so erzogen worden, dass man Lebensmittel nicht einfach wegschmeißt«, erklärt Horn bescheiden. Gerne unterstützt er die soziale Aufgabe, versprach er.

Jeden Freitag seit rund zwei Jahren kommen ab 11.00 Uhr die rund 100 Berechtigten, um sich Lebensmittel abzuholen. Mit den rund 100 Berechtigten, die derzeit im Besitz der begehrten Ausweise sind, werden knapp 240 Personen versorgt, darunter 100 Kinder und Jugendliche. Zwei Drittel der Ausweisbesitzer stammen aus Taufkirchen.

Edeltraud Kauffmann sieht zuversichtlich ins neue Jahr, wenn der neu gewonnene Warenfluss sich weiterhin stabil entwickelt, können auch die letzten auf der Warteliste in Zukunft regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt werden, ein schöner Gedanke, findet sie.

hw

Artikel vom 05.11.2008
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