Anfragen drehen sich um Verkehr und Laubsauger

Giesing/Harlaching · Ruhige Bürgerversammlung

Giesing/Harlaching · »Ja sind wir denn schon fertig!?« Versammlungsleiterin und Münchner Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) war ganz verdutzt, als nach nur insgesamt vier Anträgen, den vorangegangenen Berichten des BA-Vorsitzenden und der Polizei die Bürgerversammlung in Untergiesing-Harlaching nach knapp zwei Stunden schon wieder vorüber war.

Einziger wirklicher Knackpunkt der Veranstaltung in der Säbener Halle waren zuvor die Anträge zum Erhalt des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße gewesen (wir berichteten). Daneben beschäftigten die rund 150 Bürger in der Halle nur mehr wirklich lokale Fragestellungen, die an nicht mal einer Themenhand abzuzählen waren.

Anträge

Eine klare Mehrheit im Auditorium fand eine Bürgerin aus der Waltramstraße für ihren Antrag, den Einsatz von Laubblasegeräten in der Straßenreinigung künftig verbieten zu lassen. Wortreich und witzig führte die Dame aus, bei den entsprechenden Einsätzen wie etwa auf den Gehwegen der Fromundstraße werde »hier mehr Müll und Dreck verursacht als durch die Autofahrer am Mittleren Ring«. Die Mehrheit sah dies genauso, die Verwaltung muss prüfen und das Thema bleibt somit auch in Untergiesing-Harlaching auf der Agenda. Die aufmerksame Bürgerin hatte aber noch ein weiteres Anliegen: immer wieder drängen »ätzende Gerüche« aus dem Bereich des alten Agfa-Geländes an ihr Wohnungsfenster. Nach einem einhelligen Beschluss in der Versammlung werden die zuständigen Stellen der Stadt deshalb vor allem einen chemischen Betrieb vor Ort genau unter die Lupe nehmen.

Die Sicherheit am Herzen lag einer Untergiesinger Bürgerin mit Blick auf die in der Tat höchst unübersichtliche Verkehrssituation entlang der Unterführung an der Sachsenstraße. Barbara Kruppka (SPD) aus dem örtlichen Bezirksausschuss übernahm das Anliegen der Dame. Diese hatte ausgeführt, vor allem für behinderte Menschen in Rollstühlen oder Mütter mit Kinderwägen gerate die »viel zu enge Passage bisweilen zum lebensgefährlichen Abenteuer«. Für ihr Anliegen, diese Gefahrenstelle möglichst durch eine Ampel und flankierend durch deutlich verbreiterte Gehwege sicherer zu gestalten, zeigte eine große Mehrheit Verständnis. Mit Blick auf das bekannt eng gestrickte Finanzkorsett der Stadt bei der Neueinrichtung der sehr teuren Lichtzeichenanlagen schob die Antragstellerin den Zusatz hinterher, bei einer Ablehnung der Ampeln sollten wenigstens Spiegel an den Tunnelenden nachgerüstet werden. Auch hier war die Mehrheit klar auf ihrer Seite – entschieden wird allerdings auch in dieser Frage vonseiten der Stadt.

Falsche Schilderwahl im Schilderwald

Neben den wenigen Anträgen gab es noch eine sehr nützliche Anregung eines Bürgers: in der Tat wurden im Bereich zwischen Teutoburger Straße und Braunauer Eisenbahnbrücke zuletzt vonseiten der Stadt irreführende Verkehrsschilder mit der Bedeutung »gesperrt für Fahrzeuge aller Art« angebracht. Nach Ansicht des Bürgers ein »Unding«. Radfahrern müsse auch künftig dort die Passage erlaubt sein. Der Mann hatte gleich auch das richtige Schild mit dabei: »gesperrt für Kraftfahrzeuge aller Art!« Der Mann bekam viel Beifall von der Versammlung und eine Zusicherung vonseiten des KVR, man werde sich »um die Sache kümmern. Keinesfalls wolle man Radler aussperren.

Harald Hettich

Artikel vom 05.11.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...