1.000 neue Nachbarn pro Jahr wollen wissen, was die Stadt zu bieten hat

Willkommen in Garching

Die Kaminkehrermeister Andreas Reichhold (links) und Josef Euringer waren beim Neubürgerempfang vor allem als Ratgeber in Sachen Energie gefragt – und ein bisschen vielleicht auch als Glücksbringer…Foto: ko

Die Kaminkehrermeister Andreas Reichhold (links) und Josef Euringer waren beim Neubürgerempfang vor allem als Ratgeber in Sachen Energie gefragt – und ein bisschen vielleicht auch als Glücksbringer…Foto: ko

Garching · Helga Loger schiebt sich mit ihrem Kinderwagen durch die Menge der Besucher im Saal des Bürgerhauses. An manchen Stellen ist schwer durchzukommen durch die Menschenmenge, die sich an Ständen örtlicher Vereine, Gewerbe und Institutionen informiert. Prospekte und Handzettel in den Händen, schlendern Familien, ältere Menschen und junge Studenten durch den Saal.

Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind neu in Garching. Und hoffen beim Empfang im Bürgerhaus auf lohnende Kontakte, Informationen und Bekanntschaften.

Wie auch die junge Mutter Helga Loger. Am Stand der Nachbarschaftshilfe stöbert sie in Faltblättern zum Thema Kinderbetreuung. »Ich bin hauptsächlich wegen meiner Tochter Anne hier«, sagt Loger. Sie möchte sich ein Bild über örtliche Angebote in Sachen Kinderkrippe, Kindergarten und Schule machen. Im Juli ist die Mutter mit ihrem Ehemann und der zehn Wochen alten Tochter von Unterföhring, wo die Familie neun Jahre gelebt hat, nach Garching gezogen. Und sie fühlen sich wohl im neuen Domizil. »Hier gefällt es uns einfach besser«, sagt Loger. Denn Garching habe einen richtigen Ortskern, und Dinge des täglichen Bedarfs seien hier leichter zu beschaffen.

Ein paar Schritte weiter kümmern sich Josef Euringer, Stadtrat der »Bürger für Garching«, und Andreas Reichhold um interessierte Neu-Garchinger. Gekleidet in die Kluft ihrer Zunft ziehen sie schon neugierige Blicke an: schwarzes Hemd und schwarze Hose, dazu der farblich passende Zylinder. Die beiden sind ortsansässige Kaminkehrermeister und klären auf in Sachen Energie. »Beratung über Feinstaub oder das Aufstellen von Kaminöfen, so etwas wollen die Leute von uns wissen«, sagt Josef Euringer. Und manche Neubürger aus anderen Ländern müssten auch allgemein über den Beruf Kaminkehrer aufgeklärt werden.

Vor dem Stand des Ski- und Tennisclubs Garching stecken Tilman und Tobi die Köpfe zusammen. Sie haben sich mit Prospekten voller Kultur- und Sportangebote eingedeckt. Tilman kommt aus Stuttgart, Tobi aus der Nähe von Ingolstadt. Beide studieren in Garching seit diesem Semester Maschinenbau. In der neuen Stadt Sport zu treiben, dazu wollen sie beim Neubürgerempfang Informationen einholen: »Wir sind heute hier, weil wir Fußball spielen wollen.« Wahrscheinlich wird daraus aber erst einmal nichts, denn die beiden haben enttäuscht feststellen müssen, dass das Sporttraining zeitlich nicht mit dem Uni-Stundenplan zusammenpasst. Auch sonst bemängeln die beiden, dass in Garching selbst nicht so viel los sei. Und die Anbindung an München, vor allem wenn es beim Ausgehen spät werde, ebenfalls schwierig sei.

Pro Jahr ziehen zirka 1.000 Menschen nach Garching. Um den neuen Bürgern ihren jetzigen Lebensmittelpunkt vorzustellen, gab Bürgermeisterin Hannelore Gabor beim Empfang einen Überblick über örtliche Themen, über Politik, Bildung, Familien und den Forschungs- und Hochschulstandort. Die Rathauschefin hofft, dass sich die neuen Garchinger in ihrer Heimatstadt bereits jetzt »wohl und so schnell es geht zu Hause fühlen«. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 04.11.2008
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