Hohenbrunn · Viele Titel ertanzt

Für ihre Erfolge bei der Deutschen Boogie Woogie-Meisterschaft wurden geehrt (v. l.): Titelverteidigerin Doris Preuhs und Thomas Veigl sowie Evelyn Ziegler und Angelika Keller von den Boogie Magic´s. Fotos): Schwarz-Mehrens

Hohenbrunn · Egal ob als Formation oder Einzelturnierpaare, egal ob national oder international, die Boogie Magic’s sind einfach Spitze. Gerade erst haben Doris Preuhs und Marcel Helms ihren Meistertitel in der Hauptklasse bei der Deutschen Meisterschaft in Ingolstadt äußerst erfolgreich verteidigt. Evelyn Ziegler und Thomas Veigl holten nach einer Verletzungspause überraschend Bronze.

Auch das dritte Hohenbrunner Turnierpaar lieferte eine beeindruckende Leistung ab. Angelika Keller und Stefan Ziegler erreichten bei ihrer ersten gemeinsamen DM in der starken Oldieklasse auf Anhieb die Endrunde. Diese großartigen Erfolge wurden mit einem kleinen, feinen und sehr herzlichen Fest in Halle K im Hohenbrunner Gewerbegebiet gefeiert. Bei dem kurzfristig angesetzten, sozusagen aus dem Hut gezauberten Fest traf man sich bei Häppchen, Sekt, Blumen und Meisterschaftsvideos. Obwohl nicht alle Erfolgsträger dabei sein konnten, es fehlten Marcel Helms und Stefan Ziegler, trübte das die Feierfreude kaum. Johann Preuhs, Vereinsgründer und Erster Vorsitzender, gratulierte ganz begeistert über die herausragenden Ergebnisse.

Er nutzte die Gelegenheit, gleich alle Boogie Magic’s zu neuen Erfolgen zu motivieren. Als er für die Sieger den Schlachtruf »Boogie« anstimmte, brachte das dreifache »Magic’s« die Halle zum Beben. Auch Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair beglückwünschte Doris Preuhs: »Ihr Zwei seid der Wahnsinn. Das wollte ich mir nicht nehmen lassen, Euch zu gratulieren«. So kann nur ein echter Fan sprechen. Doch bei aller Hochstimmung: Für Doris Preuhs und Marcel Helms war das wohl das letzte gemeinsame Turnier. Mit der DM-Titelverteidigung haben sie ihre kurze, aber umso erfolgreichere Tanzkarriere in dieser Konstellation vorerst beendet. Obwohl sie nominiert wurden, werden sie bei der Europameisterschaft am 15. November in der Schweiz nicht mehr starten. Denn Marcel Helms hat in diesem Jahr den Sprung nach Amerika gewagt, um dort als Tanzlehrer zu arbeiten. Dass er bei der DM antreten konnte, war eigentlich ein großer Glücksfall. Er musste wegen seines Visums noch einmal nach Deutschland, wobei sich der Termin mit dem der Meisterschaft überschnitt. Seine Partnerin berichtet: »Ich habe am Mittwoch vor der DM erfahren, dass Marcel am Freitag kommt. Wir haben noch schnell trainiert, und es war fast besser als früher.

Am Samstag fand dann das Turnier statt. In der Vorrunde lief es noch nicht so besonders. Da hatten wir noch so viel Druck. Der war im Finale weg. Wir sind mit Riesenvorfreude in die langsame Endrunde hinein. Es hat noch nie so gut geklappt. Wir haben haushoch gewonnen. Die schnelle Endrunde ging danach auch mit haushohem Vorsprung an uns. Dass die Zuschauer so mitgeschrien und mitgetrieben haben, hat unsere ganzen Kräfte mobilisiert. Es war wunderschön zu wissen, das Publikum ist heute nur für uns da. Unseren Platz soll jetzt unser zweites Hauptklassepaar einnehmen.« Durch das Ende der Tanzkarriere von Preuhs/Helms sind Evelyn Ziegler und Thomas Veigl national auf Platz 2 vorgerückt. Sie haben sich seit 2004 als Turnierpaar beständig nach vorne getanzt. Und das, obwohl beide nacheinander Verletzungspech hatten. Evelyn Ziegler konnte nach einem Kreuzbandriss beim World Cup erst kurz vor der DM wieder mit dem Training beginnen. Dass sich die beiden dann bei der Meisterschaft sofort wieder den Dritten Platz sicherten, und das zum dritten Mal in Folge, war für alle eine Riesenüberraschung. Ganz spontan und locker führten sie gleich wieder ihre Spezialfigur vor, das Rad der Dame über den Herrn. Evelyn Ziegler vergaß einfach ihre gerade überstandene Verletzung.

Auf die Frage nach den gemeinsamen Zielen antwortet Thomas Veigl ohne nachzudenken: »Wir wollen national und international die Nummer 1 werden«. Der nächste Schritt zu diesem Ziel wird im November die EM sein, für die sie aufgrund ihrer Turniererfolge und internationalen Erfahrung nominiert wurden. Wie Evelyn Ziegler und Thomas Veigl haben sich auch Angelika Keller und Stefan Ziegler als Formationstänzer kennengelernt. Als Oldiepaar tanzen sie erst seit 2007 zusammen, wobei sie nur einmal die Woche trainieren können. Das Turnier in Ingolstadt war ihre erste gemeinsame DM. Angelika Keller erzählt, dass sie total nervös war. »Ich war richtig überrascht, dass wir uns trotz kleiner Fehler und einem Patzer in der Vorrunde für die Endrunde qualifizieren konnten. Unsere Grundtechnik muss so gut gewesen sein, dass wir trotzdem überzeugt haben. Es war unser großer Traum, ins DM-Finale zu kommen. Das haben wir geschafft. Wir sind mit dem 6. Platz sehr zufrieden. Für die Zukunft können wir uns vor allem in der schnellen Runde noch steigern. Wir rechnen uns da noch mehr aus.« Dabei wollen sie sich auf nationale Turniere beschränken. Beruf und Familie lassen für die internationalen Turniere einfach keine Zeit.

esm

Artikel vom 29.10.2008
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