Handballer des MTSV Schwabing suchen Nachwuchs für den schnellen Sport

Schwabing · Austoben mit Disziplin

Die D-Jugend-Handballer des MTSV Schwabing spielen in der Bezirksoberliga (höchste Spielklasse). Anfänger sind trotzdem herzlich willkommen! Foto: ko

Die D-Jugend-Handballer des MTSV Schwabing spielen in der Bezirksoberliga (höchste Spielklasse). Anfänger sind trotzdem herzlich willkommen! Foto: ko

Schwabing · Das Runde muss ins Eckige, das ist bei den Schwabinger Nachwuchshandballern mal so sicher wie das Amen in der Kirche. Lebhaft und laut geht es beim Training der männlichen D-Jugend am Freitagnachmittag in der Turnhalle des Gisela-Gymnasiums an der Morawitzkystraße zu. Und das muss auch so sein. Schließlich behaupten sich die Jungs zwischen zehn und zwölf Jahren in einer der gefährlichsten Ballsportarten durch viel Körperkontakt, bei der sie Gelegenheit haben, ordentlich Dampf abzulassen.

Obwohl sich an diesem Nachmittag beim Training mindestens 13 Buben auf dem Spielfeld tummeln und in der A- bis E-Jugend insgesamt auch noch mal so viele, hat die Handballabteilung des MTSV Schwabing Nachwuchssorgen. Bei vielen anderen Vereinen ist ein Mangel an für die eigene Sache begeisterter Jugendlicher ebenfalls an sich kein Novum.

Bei den Schwabinger Handballern ist die Sache aber etwas anders gelagert: Denn es gibt genügend junge Sportler, die wohl gerne bei den örtlichen Handballern aktiv werden würden – wenn die Trainingszeiten andere wären und ihnen zusätzlich nicht G8 einen Strich durch die Rechnung machen würde. »Die Schule stellt mittlerweile nicht zuletzt durch lange Unterrichtstage so hohe Ansprüche, dass bei vielen Kindern der Sport im Verein einfach ausfällt«, sagt D-Jugendtrainer David Friedrich.

Er selbst kann ebenfalls ein Lied davon singen, denn der knapp 18-Jährige muss selbst auch Schule und Trainerjob unter einen Hut bringen. Damit Hausaufgaben und Lernen nicht leiden, lassen viele Eltern ihre Kinder erst gar nicht zum Training gehen. Schwierig ist es für die Handballer auch, gute Hallenzeiten zu bekommen, da die Nachfrage bei der Belegung groß ist. Beim Training am Mittwoch werden mittlerweile die Spieler der C- und D-Jugend zusammengelegt, damit genügend Kinder auf dem Feld stehen.

Interesse ist laut den Verantwortlichen der Handball-Abteilung bei den Jugendlichen da und in den vergangenen 20 Jahren seien die Mannschaften immer gut besetzt gewesen. Problematisch sei jetzt aber, dass von den ganz Kleinen der E-Jugend nicht mehr genügend Spieler nachrücken. Auch in der weiblichen D-Jugend hapert es. Zu Saisonbeginn waren nicht genug Handballerinnen vorhanden, um spielen zu können.

Dabei scheint die Ballsportart wirklich Spaß zu machen, denn die Kinder können sich beim schnellen Spiel richtig austoben. Andererseits lernen sie Disziplin und Fairness, denn Verstöße gegen die Regeln werden unverzüglich und streng geahndet: Gegen den Schiedsrichter zu meckern, kann zum Beispiel zwei Strafminuten auf der Bank kosten.

Mit ganzem Herzen und Temperament spielt der zwölfjährige Tim in Schwabings D-Jugend. Seit zirka fünf Jahren ist er Handballer und am meisten Spaß hat er, wenn sein Team bei einem Turnier gegen einen starken Gegner gewinnt. Lampenfieber kennt er dabei nicht. »Angst habe ich aber manchmal trotzdem, aber nur davor, aus dem Spiel herausgenommen zu werden, wenn ich mal nicht so gut bin«, sagt Tim.

Was nicht so schnell passieren wird, schenkt man seinem Trainer David Friedrich Glauben. Denn der sagt, Tim sei ein »Paradehandballer«, schnell und talentiert, wie übrigens viele der Nachwuchsspieler, die schon seit langem immer mindestens Bezirksoberliganiveau halten. Für Handball-Interessierte gibt es weitere Informationen unter www.mtsv-schwabing.de.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 28.10.2008
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