Studie bestätigt: Mehr Pflege für Poinger Bäume nötig

Poing · Fünf Euro für Jungbäume

Baumsachverständiger Erk Brudi mahnt mehr Pflege für den gemeindlichen Baumbestand an.	Foto: pt

Baumsachverständiger Erk Brudi mahnt mehr Pflege für den gemeindlichen Baumbestand an. Foto: pt

Poing · Es ist höchste Zeit, dass sich die Gemeinde um ihren Baumbestand kümmert. Das ist das Fazit von Erk Brudi von der Firma TreeConsult. Diese hat im Auftrag der Gemeindeverwaltung ein Baumkataster erstellt. »Acht Prozent aller Bäume zeigen eine Zwieselbildung auf«, so Bruni.

Die gegabelten Kronen der Jungbäume seien auf Pflegerückstände zurückzuführen. Werden sie nicht behoben, so wird dies die Gemeinde künftig viel Geld kosten können.

30.000 Euro hat sich die Gemeindeverwaltung die Dienste der Firma kosten lassen. Als Sachverständiger hat Brudi in sechs Wochen die Baumbestandssituation erfasst und jeden einzelnen Baum, der Eigentum der Gemeinde ist, nach seinem Gesundheitszustand, Art und Standort begutachtet und erfasst. »Das Ziel ist einerseits die Inventarisierung mit Werterstellung sowie die Überprüfung auf Verkehrssicherheit.«

3.207 Bäume befinden sich im Besitz der Gemeinde auf öffentlichem Grund. Auffällig sei, dass es kaum Altbäume, dafür aber viele Jungbäume bis 15 Jahre und Bäume in der Reifephase gebe. Ein Umstand, der auf die riesigen Baugebiete, entstanden in den vergangenen 20 Jahren, zurückzuführen ist. Auffällig sei auch die schwerpunktmäßige Baumartenverteilung von Ahorn und Linden. Hier empfahl der Fachmann mit Hinweis auf den Landschaftsarchitekten künftig diesen Artenbestand keinesfalls weiter auszubauen. Problematisch seien auch die Standorte, oft entlang der Straßen.

In der Gesamtbewertung der Untersuchung war dem Baumspezialisten aufgefallen, dass die meisten Bäume im Bereich »gut bis leicht geschädigt« liegen, aber zu viele der Bäume als »geschädigt« einzustufen seien. Dies führt Brudi auf ihren Standort zurück. »Straßen sind für Jungbäume besonders problematisch.«

Ein Brennpunkt sei die Kirchheimer Allee. Mit acht Prozent, also 250 Bäumen von 3.207, liege man sehr hoch. Diese Bäume zeigten »Zwieselbildung« – also gegabelte Kronen – auf, was die Lebenszeit der Bäume verkürze. Eine Korrektur in späteren Jahren würde mit 150 bis 200 Euro pro Baum zu Buche schlagen, was man vermeiden könne, wenn die Bäume rechtzeitig einen Jungbaumschnitt erhielten. »Der kostet fünf Euro.« Petra Tränkel

Artikel vom 28.10.2008
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