»Das Braune Haus«: Andreas Heusler stellt Buch vor

Maxvorstadt · Zentrale des Schreckens

Gerade erschienen: »Das Braune Haus«.	Foto: Verlag

Gerade erschienen: »Das Braune Haus«. Foto: Verlag

Maxvorstadt · Wie München zur »Hauptstadt der Bewegung« wurde, das zeichnet das Buch »Das Braune Haus« von Andreas Heusler nach, das am 22. Oktober in der Hochschule für Musik vorgestellt wurde vom Autor, Gert Heidenreich und Amelie Fried (DVA, 384 Seiten, 39,90 Euro).

Im Jahr 1930 kaufte die NSDAP das großbürgerliche Palais Barlow in der vornehmen Münchner Maxvorstadt und richtete dort ihre Zentrale ein, das sogenannte »Braune Haus«. Nach 1933 wurden um den Königsplatz zahlreiche weitere wichtige Ämter der NS-Bürokratie angesiedelt. Wie kaum ein anderes Areal in Deutschland repräsentiert der Königsplatz den exzessiven Größenwahn und die brutale Aggressivität des NS-Regimes.

Andreas Heusler, Historiker und Leiter des Sachgebietes Zeitgeschichte und Jüdische Geschichte am Stadtarchiv München, schildert die Geschichte des »Braunen Hauses« und zeigt dabei eindrucksvoll, wie aus dem weltoffenen und kunstliebenden »Isar-Athen« die »Hauptstadt der Bewegung« wurde. Seit dem gescheiterten Putsch im Herbst 1923 stilisierten die Nationalsozialisten München zum mythischen Geburtsort der »Bewegung«. Nach der »Machtergreifung« bauten sie die Stadt systematisch zur kultischen Repräsentation des Regimes aus.

Mit der Untersuchung der Geschichte des »Braunen Hauses«, eines wichtigen deutschen Erinnerungsortes, leistet Heusler einen wertvollen Beitrag zur Geschichte des Nationalsozialismus. Gleichzeitig richtet er seinen Blick aber auch auf die Zeit nach 1945 und zeigt, wie man in München mit diesem schwierigen Erbe umging.

Heusler ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des geplanten NS-Dokumentationszentrums am Münchner Königsplatz.

Artikel vom 22.10.2008
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