Vorsicht vor »Verwandten«

Harlaching · Wieder Trickbetrug

Harlaching · Erneut haben Trickbetrüger in München zwei Mal zugeschlagen. Am Donnerstag wurde im ersten Fall gegen 13.30 Uhr eine 94-jährige Rentnerin von einem Mann angerufen. Während des Gesprächsverlaufs nahm die alte Dame an, sie wäre mit einem Bekannten verbunden.

Dieser kündigte seinen baldigen Besuch an. Wenige Zeit später rief der Mann erneut an und behauptete, einen Unfall verursacht zu haben und sofort eine Strafe zahlen zu müssen. Obwohl die 94-Jährige angab, nur sehr wenig Geld zu Hause zu haben, war der Anrufer damit einverstanden und gab an, einen Bekannten vorbeizuschicken, da er selbst nicht vom Unfallort weg könne. Tatsächlich tauchte kurze Zeit darauf ein junger Mann bei der Seniorin auf, worauf ihm diese 50 Euro aushändigte.

Im zweiten Fall wurde gegen 16.10 Uhr ein 87-jähriger Rentner in Harlaching ebenfalls von einem Unbekannten telefonisch kontaktiert. Der Senior glaubte, mit einem in Amerika lebenden Vetter verbunden zu sein. Als der vermeintliche Vetter behauptete, derzeit auf Deutschlandvisite zu sein und den Senior besuchen zu wollen, schöpfte dieser zunächst keinen Verdacht. Kurze Zeit später meldete sich der vermeintliche Verwandte erneut und behauptete ebenfalls, in einen Unfall verwickelt zu sein. Daher müsse er nun eine Strafe in Höhe von 3.000 Euro bezahlen. Wie vom Anrufer gewünscht, begab sich der Senior zu seiner Hausbank, hob dort die geforderte Geldsumme ab und traf kurz vor seiner Wohnung auf einen Boten des angeblichen Vetters, der kurz zuvor in einem weiteren Anruf sein Kommen entschuldigt hatte.

Im ersten Fall war der Betrüger etwa 18 Jahre alt, 170 cm groß, schlank, von südländischem Typ, hatte schwarze Haare, und war schwarz gekleidet.

Der Täter im zweiten Fall ist etwa 30 bis 35 Jahre alt, 170 cm groß, schlank, hat dunkelbraune, kurze Haare, und war bekleidet mit einer schwarzen Lederjacke und dunklen Hose.

Eventuelle Zeugen werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 291 00, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Die Münchner Polizei warnt insbesondere ältere Mitbürger dringend davor, Zahlungen an unbekannte Personen zu leisten, die sich lediglich zuvor telefonisch gemeldet hatten. Vor finanziellen Verfügungen sollten zwingend Rücksprachen mit Vertrauenspersonen gehalten werden.

Artikel vom 22.10.2008
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