Ismaninger Kapelle in der Kolomansau geweiht

Ismaning · Kraft und Ruhe spenden

So zahlreich sind die Besucher zur Einweihung der Kolomanskapelle erschienen, dass das kleine Kirchlein den Ansturm auf einmal gar nicht fassen konnte.	Foto: ko

So zahlreich sind die Besucher zur Einweihung der Kolomanskapelle erschienen, dass das kleine Kirchlein den Ansturm auf einmal gar nicht fassen konnte. Foto: ko

Ismaning · Kraft und Ruhe soll sie schenken, den Spaziergängern in der Kolomansau eine willkommene Einkehr bieten: Die kleine Gedenkkapelle, die am Ismaninger Waldrand in der Nähe der Isar mit einem Festakt eingeweiht worden ist. Der Ansturm auf das Kirchlein war am Samstagvormittag so groß, dass die Besucher nur in kleinen Grüppchen einen Blick ins Innere werfen konnten.

Dort wurde dann alles genau begutachtet, Heiligenfiguren und Bänke betrachtet und auch eifrig fotografiert. Und den meisten Ortsansässigen scheint das kleine Gotteshaus wohl zu gefallen, das die Gemeinde und das Münchner Architekturbüro »MRA Mayer Rettenmaier« in der Kolomansau gebaut haben. Wie der gebürtigen Ismaningerin Leni Gutjahr, die die Kirche von »außen und innen« schön findet. Für sie ist die Kapelle künftig ein zusätzlicher Anreiz zum Spazierengehen.

Marianne Schöpf, die seit 1984 in Ismaning wohnt, freut sich vor allem, dass das Kirchlein »nicht so kitschig, sondern wunderschön gemacht ist«. Die kleinen Details, auf die geachtet worden sei, würden ein stimmiges Bild abgeben, »da passt einfach alles, schöner geht es gar nicht«. Für den Architekten Wolfgang Rettenmaier war es wichtig, auch ein idyllisches Plätzchen abseits von Lärm und Hektik zu schaffen. Gerade weil die Kapelle in der Nähe des Ismaninger Medien- und Gewerbeparks »AGROB« liege, wünscht er sich, dass etwa Berufstätige vor oder nach der Arbeit die Kapelle besuchen, um Kraft zu schöpfen.

Ismanings Bürgermeister Michael Sedlmair (FW) sieht den Bau als »Geburtstagsgeschenk, das sich die Gemeinde anlässlich der kommunalen 1200-Jahr-Feier selbst gemacht hat«. Die Idee zum Bau der Kapelle ist aus dem Wunsch der Ortschronistin Therese Risinger entstanden: Sie hat unentgeltlich für die Gemeinde das Buch »Ismaning – Geschichte eines Dorfes« im Jahr 2004 veröffentlicht. Als Gegenleistung sollte die Gedenkkapelle am Kolomansbrunnen errichtet werden.

Bis dahin war es aber noch ein weiter Weg. Denn erst einmal musste die Kommune im Jahr 2005 die insgesamt 58 Hektar großen Grundstücke in der Isarau erwerben. Im Januar 2006 hat der Gemeinderat der Errichtung der Kapelle »grundsätzlich zugestimmt«. Für Risinger war es wichtig, dass das Kirchlein gerade an dieser Stelle in der Kolomansau gebaut werde, denn die Flur war bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Wallfahrtsort.

Seit dem 16. Jahrhundert befand sich dort eine kleine Eremiten-Klause, die im Zuge der Säkularisation im Jahr 1804 abgerissen wurde. Nun können die Spaziergänger wieder nach Herzenslust pilgern und für einen Moment der Ruhe innehalten. Und die Spuren des ehemaligen Wallfahrtsortes bleiben erhalten. Denn die Heiligenfiguren im Innern der Kapelle erinnern an die ehemalige Einsiedelei – etwa mit einer Replik der Statue des Heiligen Koloman. K. Ossoinig

Artikel vom 21.10.2008
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