44 Italiener aus Tarcento zu Gast in Unterföhring

Unterföhring · Bayerische Kultur beim Gemeindetreffen

Fesche Madln und gestandene Mannsbilder beim »Schuaplattln« in der Aula der Grundschule: Kein Kulturschock für die Gäste aus Tarcento.	Foto: ko

Fesche Madln und gestandene Mannsbilder beim »Schuaplattln« in der Aula der Grundschule: Kein Kulturschock für die Gäste aus Tarcento. Foto: ko

Unterföhring · Dicht an dicht haben sich die Termine des Besuchs aus Unterföhrings neuer Partnergemeinde Tarcento am Wochenende aneinander gereiht. Gerade mal etwas länger als 24 Stunden waren 44 Italiener von Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag in Unterföhring zu Gast.

Auf dem Programm standen unter anderem die Besichtigung des Kallmann-Museums in Ismaning, ein Festakt am Samstagabend, gemeinsames Abendessen und eine Darbietung des örtlichen Männergesangvereins.

Kaum einem Unterföhringer konnte es verborgen bleiben, dass die Gemeinde Besuch aus dem Süden zu Gast hat. Denn die Kommune präsentierte sich am Wochenende ganz in rot, weiß und grün, überall waren als Willkommensgruß für die Gäste aus Tarcento Flaggen mit den italienischen Nationalfarben gehisst. Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz (SPD) ist von der rasanten Entwicklung des Bündnisses der beiden Gemeinden angetan. »Ich bin überrascht und stolz, in welch kurzer Zeit sich diese Partnerschaft auf verschiedenen Ebenen entwickelt hat und gewachsen ist«, sagte er während des Festaktes am Samstagabend in der Aula der örtlichen Grundschule.

Im Beisein von Unterföhringer Vereinen und Organisationen tauschten Schwarz und sein italienischer Amtskollege Roberto Pinosa, der mit Ehefrau Laura Seraffini angereist war, die kommunalen Fahnen. Einen Einblick in die deutsch-bayerische Kultur gab es für die Italiener während der Feierstunde ebenfalls: Der italienische Bürgermeister und seine Frau wurden bei ihrem Eintreffen mit dem bayerischen Defiliermarsch begrüßt und die Kinder des Grundschulchores haben mit Hingabe unter anderem »Freude schöner Götterfunken« zum Besten gegeben. Fesche Madln und gestandene Mannsbilder vom Gebirgstrachten- und Erhaltungsverein »Edelweiß« haben die Zuschauer mit dem »Sterntanz« und dem »Haushamer Schuhplattler« ergötzt. Aufgespielt hat dazu die Blaskapelle Unterföhring.

Seit Anfang Juni ist die Partnerschaft Unterföhrings mit der italienischen Stadt Tarcento in der Region Friaul offiziell: Um die neue Partnergemeinde nicht nach dem Zufallsprinzip auszusuchen, begab sich Franz Schwarz zuvor auf vier italienische Friedhöfe, um dort auf Namen von italienischen Arbeitern zu stoßen, die früher in den Ziegeleien Unterföhrings tätig waren. Auf Tarcentos letzter Ruhestätte hat sich bei der Suche bereits im Jahr 2006 die größte Trefferquote ergeben. Mittlerweile entwickeln sich die deutsch-italienischen Kontakte gut, laut Franz Schwarz sind die Gemeinden und Bürger dabei, »Verbindungen herzustellen und zu vertiefen«. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 21.10.2008
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