Neue Erlebnisräume: Isarplan Bauabschnitt »Weideninsel« wird realisiert

Haidhausen · Mini-Urlaub an der Isar

An sonnigen Oktoberwochenenden zieht es die Münchner an die Isar: Jetzt wird der Bereich nördlich bis zur Reichenbachbrücke aus seinem Betonkorsett befreit und für die Münchner nutzbar gemacht.	 Foto: ak

An sonnigen Oktoberwochenenden zieht es die Münchner an die Isar: Jetzt wird der Bereich nördlich bis zur Reichenbachbrücke aus seinem Betonkorsett befreit und für die Münchner nutzbar gemacht. Foto: ak

Haidhausen · Jetzt geht’s Schlag auf Schlag. Kaum sind die Bagger an der Wittelsbacher Brücke abgerückt, rollen sie auch schon wieder an. Ende Mai wurde der Teilabschnitt an der historischen Flussquerung fertiggestellt, jetzt soll es im Winter schon wieder weitergehen mit den Bauarbeiten.

Richtung Reichenbachbrücke wird die Isar aus ihrem Betonkorsett befreit. Zusätzlich entsteht eine Weideninsel, die dem Bauabschnitt, der im Behördendeutsch »Mitte Los 2« genannt wird, seinen Namen gibt. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) hat in seiner letzten Sitzung die Pläne ganz genau unter die Lupe genommen.

»Die Maßnahmen entsprechen größtenteils dem Kompromissvorschlag aus dem Jahr 2005, so dass nur wenig Änderungsanträge nötig sind«, berichtet Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende des BA 5. Massive Abweichungen gebe es lediglich im Bereich des Nebenarms, der mit nun durchschnittlich eineinhalb Metern deutlich tiefer wird als geplant. »Wir hatten uns eigentlich einen Flachwasserbereich vor der Insel gewünscht, in dem die Kinder ein wenig plantschen können«, sagt Dietz-Will. Dies sei jedoch nicht umsetzbar, da sich beim letzten Isar-Hochwasser die Flusssohle enorm vertieft hätte.

Statt dessen werden terrassenförmige Stufen angelegt, auf denen sich die Münchner sonnen und auf die gegenüberliegende Weideninsel schauen können. »Unserer Ansicht nach sind jedoch zu viele Stufen geplant – das Ganze wirkt zu wuchtig und unnatürlich«, meint Dietz-Will. Daher stellte der BA den Antrag, die zwei obersten Stufen von der Isar weg zu versetzen, damit ein niedergelegtes Plateau entsteht.

Der östliche Böschungsbereich wird sonst analog zu den bisherigen Arbeiten aufgeweitet, so dass flache Kiesufer entstehen, um den Münchnern einen Zugang zum Fluss zu ermöglichen. »Früher konnte man nur am Damm entlang laufen – jetzt wird die Isar wieder erlebbar«, freut sich die BA-Vorsitzende.

Gleichzeitig profitieren noch Flora und Fauna von der Umgestaltung. Auf der Insel bilden insgesamt elf Weidenbäume das Herzstück des Naturrefugiums, das nicht zugänglich sein wird. In den flachen Uferabschnitten, die unter der Wasseroberfläche befestigt werden, finden Fische geeignete Rückzugsbereiche.

Für die Erholungsuchenden ändert sich während der Bauarbeiten wenig. »Die Rad- und Fußwege bleiben während der Bauarbeiten nutzbar«, sagt Matthias Junge, Sprecher des Münchner Wasserwirtschaftsamtes. Und im Frühjahr nächsten Jahres soll der Teilabschnitt dann auch schon wieder fertig sein.

Knifflig wird es erst ab dem Winter 2009/2010, wenn der letzte Bauabschnitt bis zum Deutschen Museum in Angriff genommen wird.

Andrea Koller

Artikel vom 21.10.2008
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