Mitarbeiter »bediente sich« an der Kasse

Supermarkt-Diebstahl geklärt

Au · Die Geschäftsführerin eines Supermarktes in der Falkenstraße erstattete am 1. Februar eine Anzeige wegen Diebstahls einer sogenannten „Geldbombe“ mit 9.467 DM Bargeld.

Der Geldbehälter war nach der Kassenabrechnung am 31. Januar, die sie zusammen mit ihrem Kollegen, einem 18-jährigen Kaufmann, nach Geschäftsschluss durchführte, bis zum Morgen des 01. Februar aus dem Tresor verschwunden.

Der erste Verdacht fiel auf den 18-jährigen türkischen Kaufmann. Er wurde deshalb am 1. Februar von Beamten der Polizeiinspektion 21 (Au) in seiner Wohnung festgenommen und zur weiteren Sachbearbeitung der Kriminalpolizei übergeben. Der 18-Jährige leugnete die Tat vehement. Beweise gab es nicht. Da auch zwei weitere Angestellte des Marktes über einen Geschäftsschlüssel verfügen, wurden noch am 1. Februar auch deren Wohnungen ohne Erfolg durchsucht. Die weiteren Vernehmungen brachten keine Klärung.

Da das „coole“ Verhalten des 18-Jährigen dem Sachbearbeiter der Kriminaldienststelle keine Ruhe ließ, wurde er am Morgen des 2. Februar erneut zur Vernehmung abgeholt. Trotz mehrstündiger Befragung, bei der sich der Kriminalbeamte jede Minute nach der Tat bis zur Festnahme in allen Einzelheiten schildern ließ, blieb er bei seiner Version, nichts mit der Sache zu tun zu haben. Zur Überprüfung der Angaben des 18-Jährigen wurde schließlich einer seiner Freunde, mit denen er am Abend nach der Tat zusammen war, telefonisch zur Vernehmung vorgeladen.

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, um was es hier gehen könnte, zog der Freund, ein 19-jähriger türkischer Auszubildender, ein Bündel mit 8.810 DM hervor und übergab es dem überraschten Sachbearbeiter. Das Geld hatten er und ein weiterer Freund, ein 17-jähriger deutscher Hotelkaufmann, am Abend zuvor von dem 18-jährigen Kaufmann zur Aufbewahrung erhalten. Dafür erhielten sie auch einige hundert DM für sich. Sogar mit dieser Tatsache konfrontiert, leugnete der 18-jährige Kaufmann noch die Tat und behauptete, das Geld stamme aus einem Autoverkauf.

Im Verlauf der weiteren Befragung gestand er schließlich, die Geldbombe beim Verlassen des Geschäfts am Abend des 31. Januar mitgenommen zu haben. Auf dem Nachhauseweg öffnete er den angeblich beschädigten Behälter, entnahm das Geld und warf die Geldbombe in den Auer Mühlbach. Weiterhin gestand er, bereits Ende 2000 und Mitte Januar 2001 einmal 600 DM und einmal 400 DM aus der Kasse einer Kollegin entwendet zu haben.

Artikel vom 21.02.2001
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